E-Mobilität : Amazon kauft ganz groß bei Start-up Rivian ein

© Rivian; Amazon

Gab es Zeiten, wo es noch eine Besonderheit war, wenn der Zusteller mit einem benzin- oder dieselbetriebenen Transporter bis vor die Haustür fuhr, so wird ein in Plymouth (Michigan) ansässiges Start-up dafür zu sorgen haben, dass der weltgrößte Online-Händler seine Waren künftig lokal emissionsfrei zu den Kunden liefert. Die Rede ist von Rivian. Den Firmensitz hat das noch junge Unternehmen nur unweit der ehemaligen "Autostadt" Detroit, wo der US-Autokonzern Ford seinen Ursprung hat. Rivian hat sich der Produktion rein elektrischer Fahrzeuge verschrieben. Der Fokus liegt dabei auf elektronischen Pick-up-Trucks und E-SUVs.

Wie TRAKTUELL bereits berichtet hat, steht der erste vollelektrische Pick-up "R1T" des Unternehmens kurz vor seiner Serienreife. Daneben soll im kommenden Jahr ein SUV-Modell das Produktportfolio bereichern - der "R1S". Die beiden Prototypen des Pick-ups und des SUVs stellte Rivian im vergangenen Jahr vor. Dagegen war von den E-Vans des Herstellers bislang vergleichsweise wenig zu sehen.

Für den Online-Händler Amazon reichen erste Grafiken offenbar aus, um reges Interesse an den vollelektrischen Lieferfahrzeugen zu bekunden. Amazon plant 100.000 Einheiten zu kaufen. Der Zeitplan ist jedoch straff, ab 2021 sollen bereits E-Vans an den Online-Riesen geliefert werden. Amazon rechnet damit, dass 10.000 der E-Vans bis 2022 auf den Straßen sein werden. "Das würde vier Millionen metrische Tonnen an CO2 pro Jahr bis 2030 sparen, sagte Amazon-Chef Jeff Bezos.

Der Druck muss entsprechend hoch sein für Marktneuling Rivian. Doch entgegen anderer automobiler Start-ups scheinen die Ausgangsbedingungen vergleichsweise vielversprechend zu sein. So erwarb Rivian eine stillgelegte Produktionsstätte von Mitsubishi, die nun für eigene Zwecke genutzt wird. Außerdem gibt es Ford als Investor. Der Autokonzern wird die modulare Fahrzeugplattform des Start-ups für eigene E-Autos nutzen. Erst diesen Monat erhielt Rivian weitere 350 Millionen Dollar von dem Branchen-Dienstleister Cox Automotive.

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