Lkw-Maut : Höhere Maut für schwere Lkw in Deutschland

rastplatz lkw autobahn logistik cargo transport reisen beruf fernfahrer autobahnparkplatz lastzug ruhezeiten stehend wartezeit transportieren pausieren transportunternehmer nutzfahrzeug fernverkehr warten ruhezeit strassenverkehr transportunternehmen fahrzeuge pause sonntagsfahrverbot autobahnrastplatz trucker parken mehrere lastwagen viele parkplatz lastkraftwagen transporte autohof lenkzeiten stand straßenverkehr fahrzeug hintereinander rasthof spedition gütertransport nebeneinander rast maut panorama
© stock.adobe

Für schwere Lkw auf deutschen Autobahnen gilt jetzt eine deutlich höhere Maut. Die Nutzungsgebühr enthält nun einen Aufschlag für den Ausstoß von Kohlendioxid. Grundlage für die konkreten Mehrkosten je nach Emission des Fahrzeugs ist ein Aufschlag von 200 Euro pro Tonne CO₂. Der deutsche Bund erwartet durch die neue CO₂-Komponente Mehreinnahmen in Milliardenhöhe, die erstmals auch der Schiene zufließen sollen. Die Speditionsbranche protestierte gegen die Belastungen und warnte vor steigenden Verbraucherpreisen.

Berechnet wird die Lkw-Maut aus der gefahrenen Strecke und einem Mautsatz in Cent pro Kilometer, der bisher schon Anteile für die Infrastrukturkosten sowie für Lärmbelastung und Luftverschmutzung enthielt. Für den neuen CO₂-Aufschlag werden die Lkw Emissionsklassen zugeordnet, wie der staatseigene Mautbetreiber Toll Collect erklärte. Hintergrund der Klima-Differenzierung ist eine EU-Richtlinie. Die vom deutschen Bundestag beschlossenen Änderungen sollen auch Anreize geben, dass mehr sauberere Lastwagen auf die Straßen kommen. Emissionsfreie Lkw sind bis Ende 2025 von der Maut befreit.

lkw lkwmaut maut lkw-maut mautbrücke bezahlen mautstrecke mautgebühr straßentransport transport logistik autobahn autobahnmaut mautpreller mautstraße überwachung fernfahrer transportwege transportkosten transportieren fahrbahn fahren fernverkehr gebühr geld geschwindigkeit strafe verkehr verkehrsüberwachung polizei lastzug sattelzug logistikbranche lastwagen export stückgut sattelschlepper spedition wirtschaft straße straßenverkehr transportgewerbe
© stock.adobe

Teil der Maut-Einnahmen geht an "Bundesschienenwege"

Auf die Erhöhung folgt nach dem im Oktober beschlossenen Gesetz der Ampel-Koalition noch eine Ausdehnung der Maut: Ab 1. Juli 2024 wird sie schon für kleinere Transporter über 3,5 Tonnen fällig statt wie bisher ab 7,5 Tonnen. Das Verkehrsministerium schätzt, dass 300.000 Fahrzeuge neu mautpflichtig werden. Ausgenommen bleiben aber Fahrten von Handwerksbetrieben. Bisher sind rund eine Million schwere Lkw aus dem In- und Ausland mit Bordcomputern zum Mautabbuchen unterwegs.

Die erwarteten Einnahmen springen von heuer knapp 8 Milliarden Euro auf mehr als 15 Milliarden Euro im nächsten Jahr. Von 2024 bis 2027 sollen dann Mehreinnahmen von 30,5 Milliarden Euro zusammenkommen. Die Hälfte der Maut-Einnahmen soll weiter zweckgebunden in Verbesserungen der Bundesfernstraßen fließen - der Rest überwiegend in "Maßnahmen aus dem Bereich Bundesschienenwege", wie es im Gesetzesentwurf hieß.

→ Ihnen gefällt dieser Artikel? Jetzt Newsletter kostenlos abonnieren!

Die Speditionsbranche machte schon Front gegen die starke Anhebung, die an die Kunden weitergegeben werden müsse. Damit rechnet auch das deutsche Verkehrsministerium. Mautkosten machten aber nur einen geringen Anteil der Transportkosten und einen noch geringeren der Gesamtkosten des Endprodukts aus, hieß es im Gesetzesetwurf. Daher seien Auswirkungen auf das Verbraucherpreisniveau "marginal".

(APA/red.)