KI im Transportsektor : Timocom: Road Freight Marketplace soll Transportprozesse optimieren

Nicht nur am Messestand von Timocom auf der Fachmesse IAA Transportation 2024 spielte Künstliche Intelligenz eine große Rolle.

Nicht nur am Messestand von Timocom auf der Fachmesse IAA Transportation 2024 spielte Künstliche Intelligenz eine große Rolle.

- © TIMOCOM GmbH

Die Transportbranche steht vor großen Herausforderungen: Engpässe in den Lieferketten, neue Regularien und der Mangel an qualifizierten Fahrerinnen und Fahrern beeinträchtigen den reibungslosen Warenverkehr. Zudem sind laut Kraftfahrtbundesamt allein in Deutschland über 37 Prozent der Transporte im Straßengüterverkehr Leerfahrten.

„Diese Kapazitäten gilt es, mittels digitaler Hilfe bestmöglich auszulasten und dabei manuellen Aufwand zu reduzieren“, betont Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei Timocom auf der IAA Transportation 2024 in Hannover. Künstliche Intelligenz wird dabei in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen.

Digitaler Road Freight Marketplace

Mit dem Road Freight Marketplace möchte Timocom eine Reihe von Services bieten, die es Transportunternehmen ermöglichen, ihre Prozesse zu digitalisieren und effizienter zu gestalten. Von der Live-Sendungsverfolgung über die Geschlossene Frachtenbörse bis hin zum Business Partner Check bündelt der Road Freight Marketplace unterschiedliche digitale Lösungen – "um die verfügbaren Ressourcen optimal einzusetzen und zu nutzen", wie es Timocom in einer Pressemeldung beschreibt.

Durch die Nutzung des Business Partner Checks sollen mithilfe von KI und Schnittstellen zu Datenbanken sowie dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) Dokumente auf Echtheit und Gültigkeit überprüft werden können. Laut Timocom unterstützt dies Transportunternehmen und Disponenten bei der Erfüllung ihrer kaufmännischen Sorgfaltspflicht, da Regularien wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) somit leichter eingehalten werden können. „Der Service schafft mehr Transparenz und Sicherheit in der Zusammenarbeit im Straßengüterverkehr bereits bei der Auswahl des Geschäftspartners“, erläutert Gunnar Gburek.

Timocom AI für automatische Angebotserstellung

Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, können Nutzerinnen und Nutzer mit einer neuen KI-Integration und wenigen Klicks ein Frachtangebot übertragen. Dazu müsse der Transportauftrag, der zum Beispiel im PDF-Format vorliegt, lediglich markiert und kopiert werden. Nach der Copy-Paste-Methode erkenne die Timocom AI beim Anlegen eines neuen Angebots im Marktplatz die richtigen Felder und fülle diese automatisch aus.

Nach einer kurzen Prüfung ist das Frachtangebot schnell und effizient erstellt, so Timocom. „Durch den Einsatz von Timocom AI können wir zeitaufwendige Routineaufgaben wie die Überprüfung von Dokumenten und die Erstellung von Frachtangeboten stark vereinfachen. Dies spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern reduziert Fehler und ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren“, führt David Moog, Strategic Product Manager bei Timocom aus.

Mit der Geschlossenen Frachtenbörse haben Unternehmen die Möglichkeit, die Zusammenarbeit auf vertraute Partner zu konzentrieren und so den bürokratischen Aufwand zu minimieren, der durch die weiteren Regularien entsteht.
Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei Timocom

Transportsektor: Herausforderung und neue Wege der Zusammenarbeit

Dass der Kapazitätsmangel sowie neue Regularien Auswirkungen auf die Zusammenarbeit im Transportsektor haben, darüber waren sich auch die Experten aus der Transportbranche sowie aus Handel und Industrie in den gemeinsamen Thekentalks am Timocom-Stand auf der Messe einig. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, brauche man effizientere und digital unterstützte Lösungen.

In den einzelnen Gesprächen wurde eines besonders deutlich: Engpässe in der Rekrutierung von Fahrerinnen und Fahrern, die gestiegenen Anforderungen an die Nachhaltigkeit sowie die zunehmende Komplexität der Compliance-Bestimmungen gehören derzeit zu den mitunter größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt. Viele Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre internen Prozesse aufwendig anzupassen, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig effizient zu wirtschaften.

Eine der Lösungen, die thematisiert wurde, ist die Geschlossene Frachtenbörse. Laut Timocom ermöglicht dieses Modell – im Gegensatz zum offenen Spotmarkt, bei dem Transportaufträge für alle Nutzer zugänglich sind – Fracht- und Laderaumangebote zunächst an ein zuvor erstelltes Partnernetzwerk zu richten. Auf diese Weise sollen Auftraggebende den Aufwand zur Prüfung von neuen Geschäftspartnern im Sinne des LkSG und CSDDD reduzieren können. „Mit der Geschlossenen Frachtenbörse haben Unternehmen die Möglichkeit, die Zusammenarbeit auf vertraute Partner zu konzentrieren und so den bürokratischen Aufwand zu minimieren, der durch die weiteren Regularien entsteht,“ erläutert Gunnar Gburek.