E-Trucks : Megawatt-Ladestation für E-Lkw aus der Schweiz
Im Frühjahr 2023 soll die Ladestation im Container-Format erstmals E-Lkw laden. Sie sei bis zu sechs Mal schneller als herkömmliche Hochleistungsladestationen mit 350 Kilowatt Leistung, heißt es. Integrierte Batteriepuffer sollen dabei Lastspitzen vermeiden. Ziel ist des Weiteren, dass sich die Ladestationen netzdienlich verhalten. Die wissenschaftliche Begleitung dieser technischen Entwicklungen wird vom schweizerischen Bundesamt für Energie (BFE) sowie von renommierten Industriepartnern unterstützt. Vonseiten der Forschung sind die Berner Fachhochschule (BFH) und die Ostschweizer Fachhochschule (OST) an dem Projekt beteiligt.
Die Neustrukturierung des Schwerlastverkehrs in Europa ist für die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele von zentraler Bedeutung. Auf den Straßen des Kontinents sind rund 6,6 Millionen Lastkraftwagen im Einsatz. Sie transportieren 76,7 Prozent aller Frachten an Land. Folglich gilt es auch hier, den Anteil an emissionsarmen oder emissionsfreien Transportmitteln zu erhöhen. Die technische Grundlage des neuen Systems ist ein neuer Ladestandard für schwere Nutzfahrzeuge, aber auch für Schiffe und Flugzeuge. Dieser Ladestandard ist das Megawatt Charging System, kurz MCS. Es wurde im Juni dieses Jahres international lanciert, weswegen man mit einer breiten Akzeptanz rechnet.
Versorgungssicherheit als Projektbestandteil
Die Erkenntnis, dass leistungsstarke Ladestationen Netze beanspruchen, ist fester Bestandteil der Projektausgangslage. Der Demonstrationsbetrieb soll deshalb Wege aufzeigen, wie ein Hochleistungs-Ladenetzwerk und Versorgungssicherheit Hand in Hand gehen können. „In unseren Ladecontainern verbauen wir Second Life E-LKW Batterien als Puffer, um Lastspitzen vorzubeugen. Damit entfällt nicht nur ein Netzausbau: Der Speicher soll gar in der Lage sein, erneuerbar produzierten Strom wieder ans Netz abzugeben“, sagt Vivien Dettwiler, Mitglied der Geschäftsleitung von Designwerk. Ähnlich wie beim bidirektionalen Laden lässt sich Elektromobilität als Teil von Versorgungslösungen nutzen. Dass das funktioniert, sollen Demonstrationsanlagen bei der Galliker Transport AG, Käppeli Logistik und Murg Flums Energie unter Beweis stellen.