Elektromobilität : 40-Tonner vollelektrisch unterwegs
Mittlerweile hat der eActros seit dem Start der Erprobung in 2019 über 70.000 Kilometer auf mehr als 7.000 Touren zurückgelegt. Dabei transportiert er weiterhin Getriebegehäuse und Achskomponenten im Dreischicht-Betrieb in die Daimler Truck Werke Rastatt und Gaggenau und legt dabei täglich bis zu 300 Kilometer zurück.
Anhängerbetrieb beim batterieelektrischen eActros
Zum Ziehen von Anhängern über 10 Tonnen müssen die Zugfahrzeuge schwerer Lastzüge gesetzlich über eine Dauerbremsvorrichtung verfügen. Dieses Dauerbremssystem wird beim eActros durch eine Anhängerbremse (High Power Brake Resistor, kurz: HPR) für batterieelektrische Fahrzeuge realisiert. Der eActros 300 (6x2) für den Anhängerbetrieb bei Logistik Schmitt ist mit einer Zentralachs-Anhängerkupplung der Firma Rockinger ausgestattet. Beim Anhänger handelt es sich um einen Zentralachsanhänger mit Curtainsider-Aufbau der Firma Junge. Sie hat eine Innenlänge von 7280 Millimeter und ein zulässiges Gesamtgewicht von 18 Tonnen.
Mercedes-Benz eActros in Serie seit Oktober 2021
Die Batterien des eActros bestehen wahlweise aus drei (eActros 300) oder vier Batteriepaketen (eActros 400), die jeweils eine installierte Kapazität von 112 kWh und eine nutzbare Kapazität von rund 97 kWh bieten. Mit vier Batteriepaketen hat der eActros 400 eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern. Technologisches Herzstück des Elektro-Lkw ist die Antriebseinheit, eine elektrische Starrachse mit zwei integrierten Elektromotoren und Zwei-Gang-Getriebe. Die beiden flüssigkeitsgekühlten Motoren generieren eine Dauerleistung von 330 kW sowie eine Spitzenleistung von 400 kW. Hinzu kommt, dass bei vorausschauender Fahrweise durch Rekuperation elektrische Energie zurückgewonnen werden kann. Die beim Bremsen gewonnene Energie wird in die Batterien des eActros zurückgeführt und steht im Anschluss wieder für den Antrieb zur Verfügung.
Der eActros kann mit bis zu 160 kW geladen werden: Drei Batteriepakete benötigen an einer üblichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist in der Region auch ein Konzeptvergleich zwischen dem rein batterieelektrischen eActros, der bei Logistik Schmitt im Einsatz ist, und den Oberleitungs-Lkw des Projekts "eWayBW" vorgesehen – Daimler Truck selbst plant keine Oberleitungs-Lkw und setzt in seiner Fahrzeugstrategie sowohl auf die Batterie als auch auf Wasserstoff: flexibel einsetzbare und dabei lokal CO2-neutrale Antriebstechnologien. So kann Daimler Truck die Anwendungsfälle seiner Kunden mit voller Flexibilität bei den Routen abdecken.