eTGX- und eTGS-Modelle : MAN launcht eTrucks in Österreich

Der MAN eTGX kann in verschiedenen Varianten bestellt werden.
- © Stefan GruberBei MAN nimmt die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte Fahrt auf, mit der Präsentation der eTruck-Modelle in Österreich kann man jetzt auch bei uns die elektrischen Nutzfahrzeuge bestellen. Die eTGX- und eTGS-Modelle stehen dabei in verschiedensten Varianten zur Wahl und sollen so für jedes Einsatzgebiet die passende Konfiguration ermöglichen.
Egal, ob Fernverkehr, Baufahrzeuge, Verteilerverkehr, Kühlfahrzeuge, Kommunalfahrzeuge oder Tank- und Silofahrzeuge, MAN bietet den passenden eTruck an. Man kann auch aus verschiedenen Batteriekapazitäten und Lademöglichkeiten wählen.
Hilfe bei der Suche nach dem idealen eTruck
Mit den 360° eMobility Consulting Dienstleistungen von MAN Transport Solutions hilft MAN den Kunden, den für das jeweilige Einsatzgebiet passenden Truck zu finden. Mit genauen Analysen der Routenplanung, den möglichen Ladeoptionen und einem genauen Energiekonzept soll jeder Unternehmer schon vor der Anschaffung alle Details in Bezug auf Nutzbarkeit und Kosten transparent sehen können.
Beim Einsatz eines eTrucks ist es besonders wichtig, schon vorab die Fahrprofile zu prüfen, um das ideale Fahrzeug zu finden. Auch die Kosten/Nutzenrechnung, die im Rahmen der Beratung dargelegt wird, darf natürlich nicht fehlen. Diese soll zeigen, dass zwar die Anschaffung eines eTrucks und die nötige Investition in die Ladeinfrastruktur am eigenen Depot recht kostenintensiv ist, sich der Kauf aber letztendlich durch Vergünstigungen bei Maut, Servicekosten und Energiekosten auf Dauer rechnet.
Eine Fülle an Varianten steht bereit
Um das passende Modell für den Kunden zu finden, bietet MAN auch bei der Konfiguration des Fahrzeugs eine unheimlich große Bandbreite an Möglichkeiten an. Sowohl eTGX als auch eTGS sind als 4x2 Sattelzugmaschine, 4x2 Fahrgestell oder 6x2 Fahrgestell erhältlich.
Die beiden Fahrgestell-Modelle können mit drei bis sechs Batteriepacks und damit mit einer Netto-Batteriekapazität von 240 bis 480 kWh konfiguriert werden, die Sattelzugmaschine ist mit vier bis sechs Batteriepacks und 320 bis 480 kWh Batteriekapazität erhältlich.

Mit der größten Ausbaustufe sollen Tagesreichweiten von 600 bis 800 Kilometer realisierbar sein. Das kleinste Batteriepack ist vor allem für Fahrzeuge im Verteilerverkehr interessant, da diese meist eine geringe Reichweite, dafür aber mehr Ladekapazität benötigen. Insgesamt stehen auch drei Leistungsstufen für die Trucks zur Verfügung, wobei der Basiselektromotor mit 333 PS (245 kW) nicht für Fahrzeuge mit Anhänger verfügbar ist. Alle Varianten sind aber mit 449 PS (330 kW) oder 544 PS (400 kW) ausrüstbar.
Bei der Topmotorisierung liegt das maximale Drehmoment bei 1.250 Nm. Das Basismodell mit 333 PS (245 kW) ist mit dem MAN TipMatic 2-Getriebe mit zwei Gängen kombiniert, die anderen Motorvarianten verfügen über das MAN TipMatic 4-Getriebe mit vier Gängen. Man kann die eTrucks von MAN auch mit zwei verschiedenen Steckdosen ausrüsten, es stehen an zwei Positionen CCS-Stecker und an einer Position ein MCS-Stecker zur Verfügung. Mit dem MCS-Stecker kann die Batterie mit bis zu 750 kW geladen werden.
Smart Route hilft im Alltag
Für eine einfache Planung für Flottenmanager und Fahrer bietet MAN mit der MAN SmartRoute auch die Möglichkeit der optimalen Planung der Strecke. Das Programm berücksichtig dabei viele Parameter, wie etwa den Ladezustand der Batterie in Bezug auf die geplante Route, den Verkehr, die Topografie, das Wetter oder die Lenk- und Ruhezeiten. Damit möchte MAN den Kunden auch im Alltag hilfreich zur Seite stehen.
Die öffentliche Ladeinfrastruktur für Lkw soll zudem in den nächsten Jahren deutlich verbessert werden, MAN arbeitet hier auch eng mit Energieversorgern zusammen. Nur mit einer guten Ladeinfrastruktur wird man die Zufriedenheit von Kunden und Fahrern sicherstellen. Im Fahrbetrieb kann der neue MAN eTGX dabei sicher überzeugen.
Erste Ausfahrt mit dem MAN eTGX
Bei einer ersten Ausfahrt konnten wir schon die Vorzüge des elektrischen Trucks testen. Während das Cockpit weitgehend mit den Diesel-Modellen gleich ist, kann der eTGX in jeder Situation mit seiner Laufruhe für ein entspanntes Vorankommen sorgen.
Ein weiterer Vorteil ist die unmittelbare Bereitstellung der enormen Schubkraft, so werden auch Steigungen zum Kinderspiel. Durch verschiedene Rekuperationsstufen kann man auch wieder viel Energie zurückgewinnen, womit die von MAN angegebenen Reichweiten durchaus realistisch sind.

Immerhin hatten wir an einem sehr kühlen November-Tag nicht die optimalen Voraussetzungen für ein batteriebetriebenes Fahrzeug, umso überraschender, dass bei unserer kurzen Ausfahrt dennoch der Verbrauch im Rahmen geblieben ist. Im Schnitt sollte man mit einem Stromverbrauch von 100 bis 120 kWh pro 100 Kilometern kalkulieren.
Je nach Stromtarif kommt man damit auf die gleichen Energiekosten wie bei einem Diesel-LKW. Hat man jedoch eine eigene Photovoltaik-Anlage am Depot, können die Betriebskosten gerade im täglichen Verteilerverkehr drastisch gesenkt werden. Der Elektro-LKW bietet also durchaus viele Vorteile und wird für ein breites Einsatzgebiet eine gute Wahl sein, MAN bietet auf jeden Fall eine breite Palette an Möglichkeiten, um für jedes Unternehmen die eTrucks attraktiv zu machen.
Text von Stefan Gruber