Tankstelle : Wo in Deutschland jetzt auch LNG getankt werden kann
In Hamburg nimmt Shell seine erste LNG-Tankstelle in Betrieb. Die gestern eingeweihte Station am Georgswerder Bogen liegt in Nähe zu den Autobahnkreuzen in Hamburgs Süden und ist damit ein wichtiger Tankspot für den Güterverkehr im, vom und zum Hamburger Hafen. Die Tankstelle bietet neben den zwei brandneuen Spuren zur Betankung mit LNG vier weitere Spuren zur Betankung mit Truck-Diesel und AdBlue sowie den anderen gängigen Shell Kraftstoffen. Bei einer Kapazität von fast 30 Tonnen werden ab Oktober täglich mehr als 200 Lkw mit LNG betankt werden können.
Damit setzt Shell den Ausbau seines europäischen Netzwerks konsequent fort, denn Hamburg ist die neunte Station in Nordwest-Europa – sieben bestehen bereits in den Niederlanden sowie eine in Belgien. Weitere sollen zügig folgen: So zum Beispiel bis zu vier zusätzliche Stationen in Deutschland im Laufe der kommenden 18 Monate.
Während die Elektromobilität zum Beispiel im Bereich der Pkw und Kleintransporter helfen kann, die Emissionen zu verringern, benötigt der Schwerlastverkehr auf längere Sicht leistungsfähigere Verbrennungsmotoren mit großer Reichweite. Hier bietet der Betrieb mit tiefkaltem, verflüssigtem Erdgas (LNG) eine brauchbare Alternative hinsichtlich des CO2-Ausstoßes der Luftschadstoffe. So entsteht zum Beispiel praktisch kein Feinstaub. Die Vorteile für Spediteure liegen neben den besseren Abgaswerten in geringeren Kraftstoffkosten. Zudem sind LNG-betriebene Lkw je nach Motor deutlich leiser.
Bereits heute sind in Europa etwa 5000 Lkw der Hersteller Iveco, Scania und Volvo unterwegs, die mit LNG betrieben werden. Bis 2030 wird mit einer deutlichen Zunahme gerechnet, die nicht zuletzt durch Förderung seitens der Bundesregierung beflügelt werden soll.
Die Stadt Hamburg steht dem Thema Flüssigerdgas positiv gegenüber. „LNG kann ein Baustein sein für weniger Abgase und bessere Luft in Hamburg“, begrüßt Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg, die Eröffnung. Ein Potenzial für LNG sieht Kerstan durchaus auch bei den Schiffen, denn hier könnte LNG den Partikelausstoß drastisch verringern und einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Beim Klimaschutz ist die Zeit vorbei, im Konjunktiv und mit den Wörtern könnte, müsste und sollte zu reden. Die Pariser Klimaziele sind verpflichtend und verbindlich, also muss hier sehr bald viel passieren“, so Kerstan.
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