Fahrsicherheit : Wo die Unfallgefahr durch Ladegutverlust am höchsten ist
Brenzlige Situationen, provoziert durch unsachgemäße Fahrmanöver, gibt es auf Autobahnen leider reichlich. Dass potenzielle Gefahr jedoch auch von Ladegut ausgehen kann, ist den Verkehrsteilnehmern meist weniger geläufig.
Doch beinahe jeder Verkehrsteilnehmende hat es schon erlebt: bei der Fahrt sieht man einen Gegenstand auf der Fahrbahn liegen und muss ausweichen. Gefährlich werden diese Situationen dann, wenn es zu überhasteten oder spontanen Reaktionen kommt: das Lenkrad wird verrissen – Die Fahrerin, der Fahrer wechselt die Fahrspur schlagartig. Der Verlust von Ladegut kann deswegen gerade auf Autobahnen und Schnellstraßen aufgrund der höheren Geschwindigkeiten sehr gefährlich werden.
Verbesserte Datenbank liefert bessere Ergebnisse
Der Schnellstraßen und Autobahnbetreiber Asfinag hat nun erhoben, dass Ladegutverluste stark zugenommen haben. Im Vorjahr hätten sich die Meldungen über Gegenstände auf der Fahrbahn in Österreich im Vergleich zu den Vorjahren beinahe verdoppelt. 2017 registrierte die Asfinag 3.200 Meldungen, 2016 waren es noch knapp 1.900 Meldungen.
Dabei ist die Sachlage im Regelfall klar: Mangelnde Sicherung von Ladegut auf Dachträgern oder Anhängern kann zu gefährlichen Verkehrssituationen mit Unfallfolge führen. Dafür gibt es nur eine Lösung: Ladegut ausreichend sichern und somit gefährliche Situationen vermeiden. Wir haben diesem Risikopotenzial deswegen noch mehr Priorität eingeräumt und die Erfassung der Vorfälle optimiert“, erklärt Asfinag-Geschäftsführer Josef Fiala.
Steiermark führt das Ranking an
Die verbesserte Qualität bei der Erkennung zeigt: die Ladegutverluste haben in den Bundesländern deutlich zugenommen. Mit 791 registrierten Verlusten von Ladegut ist die Steiermark Spitzenreiter im Ranking in ganz Österreich. Gleich dahinter folgen Salzburg (703), Niederösterreich (399), Vorarlberg (375) und Tirol (315). Im Burgenland (42), Oberösterreich (153) und Wien (175) gab es die wenigsten Meldungen über Ladegutverluste.
Für die 43 Autobahnmeistereien heißt es in solchen Fällen rasch handeln, um Unfälle durch eine Absicherung des jeweiligen Autobahnbereichs und den raschen Abtransport dieser verlorenen Gegenstände zu verhindern. „Jeder Verkehrsteilnehmende ist gesetzlich dazu verpflichtet, für eine geordnete Sicherung von Ladegut zu sorgen. Die Zahlen zeigen jedoch, dass sich bei weitem nicht jeder daran hält“, so Fiala.
Die Meldungen über Gegenstände auf der Fahrbahn kommen entweder direkt von Verkehrsteilnehmenden, von den Verkehrsredaktionen der Radiostationen oder vom Asfinag-Streckendienst, der Tag und Nacht auf den Strecken unterwegs ist. Die Verkehrssicherheit ist bei solchen Fällen immer vorrangig: erst den besagten Streckenabschnitt absperren und dann den Gegenstand bergen.
Die Hitliste der verlorenen Gegenstände ist lang und teilweise ungewöhnlich: vom Papierkarton über Zeitungen bis hin zur Couch oder gar Kühlschränke ist alles schon einmal auf der Autobahn gelandet. Eigens dafür werden die Mitarbeiter der Asfinag regelmäßig auf die korrekte Sicherung von Gütern und Ladungen geschult.
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