Kühltransport : Weltpremiere für Celsineo-Kältemaschine

© Ludwig Fliesser

Einigermaßen euphorisch stellten Philipp Liebherr und Bernard Krone gemeinsam die Früchte ihrer Partnerschaft vor: eine völlig neu konstruierte Transportkältemaschine. Das Besondere daran ist die modulare Konstruktion. Das Gerät besteht aus drei Modulen, die jeweils über einen getrennten Kühlkreislauf verfügen. Damit ergibt sich eine Reihe von Vorteilen.

Konstante Temperatur und Redundanz

Die modulare Bauweise sorgt für eine gleichbleibende Temperatur, auch während der Abtauphasen. Wenn ein herkömmliches Kühlaggregat abgetaut wird, ist im Trailer in diesem Zeitraum üblicherweise ein Temperaturanstieg zu verzeichnen. Die Steuerung des Celsineo-Kühlgeräts stellt jedoch sicher, dass nicht mehr als ein Kühlmodul gleichzeitig abtaut. Währenddessen halten die beiden anderen Module die Temperatur weitgehend konstant. Ein weiterer Vorteil liegt in der Redundanz und Ausfallssicherheit: Quittiert eines der Kühlmodule den Dienst, dann können die beiden anderen die Temperatur alleine halten. Das bedeutet: die Ladung ist nicht in Gefahr und der Transportauftrag kann problemlos zu Ende geführt werden. Erst danach wird in Ruhe die Reparatur beziehungsweise der Austausch des defekten Moduls organisiert.

Servicefreundlichkeit und Effizienz

Die Kühlkreisläufe der drei Module sind autark, allerdings arbeiten sie natürlich zusammen. Dadurch erhöht sich die Effizienz und es wirkt sich auch positiv auf die Gerätelebensdauer aus, denn die Steuerung sorgt für eine gleichmäßige Belastung aller Module. Außerdem wurde bei der Konstruktion des Geräts auf die Wartungsfreundlichkeit besonderer Wert gelegt und die Servicetechniker schon in die Produktentwicklung mit einbezogen. Das Ergebnis: Für Wartung und sogar Reparatur ist kein eigener Kühltechniker nötig. Die Module können somit ganz einfach mit dem Trailer zusammen zum gleichen Termin bei einem qualifizierten Servicepartner gewartet werden. Für den Fall, dass ein Kühlmodul kaputt sein sollte, wird dieses ganz einfach ausgetauscht. Auch hierzu ist kein eigener Kühltechniker erforderlich. Am Standort Korneuburg bei Wien schult die Firma Liebherr bereits die Werkstattmitarbeiter der Krone-Servicepartner im Umgang mit dem Gerät.

Fit für die Zukunft

Die Dieselaggregate kommen mit Motorleistungen unter 19 kW aus und erreichen den Abgas-Level Stage V/Tier 4 auch ohne Abgasnachbehandlung. Damit erfüllen sie schon heute die Vorgaben für 2020. Und natürlich verfügt auch die Celsineo-Kältemaschine über eine Schnittstelle zur Krone-Telematik. Der offizielle Verkaufsstart der Maschine erfolgt im Juni auf der Messe Transportlogistik in München, Bestellungen werden aber bereits entgegengenommen. Vorerst wird es das Gerät nur mit einer einzigen Temperaturzone und vor allem exklusiv in Verbindung mit dem Cool Liner geben. Es ist allerdings zu erwarten, dass weitere Produkte folgen. Denn Krone und Liebherr bringen nicht nur eine neue Kältemaschine auf den Markt, sondern begründen damit auch zugleich die gemeinsame Marke „Celsineo“. Der Name leitet sich vom schwedischen Wissenschaftler Anders Celsius ab, der im Jahr 1742 eine an den Aggregatzuständen des Wassers ausgerichtete Temperaturskala vorstellte. Die Nachsilbe „neo“ ist griechisch für „neu“, was weitere Innovationen erwarten lässt.