Elektrische Verladeeinheit : Warum in Linz künftig ein Elektro-Müllsammler mit Diesel fährt
"Rund 4000 Liter Dieseltreibstoff pro Müllfahrzeug sollen jährlich durch die Technik des Plug-in-Hybrid eingespart werden können", heißt es seitens der Linz AG. Auch die Lärmentwicklung soll eine wesentlich geringere sein. Zudem ließen sich durch eine Umrüstung 10 bis 12 Tonnen an CO2 einsparen. Ob sich das neue Müllauto bewährt, wird eine dreimonatige Testphase in den Stadtgebieten Neue Welt, Spallerhof und Spaunviertel zeigen.
Fahrzeuggröße bleibt bestehen
Die Abmessungen entsprechen einem gängigen Müllauto, auch das Ladevolumen von rund zehn Tonnen blieb unverändert - eine große Herausforderung für den Hersteller, wie Kreisel anmerkte, doch Volumen zu verlieren war keine Option. Also entwickelte man eine 300 Kilo schwere Batterie, wo andere Hersteller laut Kreisel mit 1.500 Kilo-Kolossen arbeiten. Eingebaut ist sie hinter dem Führerhaus, hochkant vorne am Müll-Container.
Höhere Anschaffungskosten
Der Preis liegt mit 250.000 Euro rund 60.000 Euro über dem für ein voll dieselbetriebenes Fahrzeug, rechnete Müllabfuhr-Leiter Berthold Amerstorfer vor. Im Durchschnitt sei das Auto üblicherweise zehn Stunden unterwegs, erklärte Abfall-Bereichsleiter Erich Ehrentraut. Die Batterie-Kapazität von 51 kWh sei darauf ausgelegt - mit Option auf ein Upgrade auf 60 kWh, so Kreisel. Freilich gibt es auch ein Backup. „Sollte die Batterie leer sein, kann mit Diesel angetrieben werden“, so Ehrentraut. Interesse gäbe es schon von M-U-T sowie Scania. Immerhin werde in vielen Ausschreibungen schon ein Hybridantrieb gefordert.
Fahrantrieb mit Dieselmotor
Der Fahrantrieb des Elektro-Müllsammlers erfolgt übrigens nach wie vor durch einen ganz gewöhnlichen Euro 6 Diesel-Motor. Hier hat der Markt noch keine entsprechenden Lösungen parat, heißt es seitens der Linz AG Deshalb habe man sich zunächst zu diesem Zwischenschritt entschlossen und im ersten Schritt wurde einmal die elektrische Verladeeinheit realisiert. Forschung, Entwicklung und Feldversuche in diesem Bereich sind für eine künftige Elektrifizierung der Nutzfahrzeugflotten unerlässlich, denn der Betrieb diverser Nebenaggregate wird derzeit nur durch Verbrennungsmotoren ermöglicht. Das sind neben Müllsammlern zum Beispiel auch Kranfahrzeuge im Baustelleneinsatz.