Die durchschnittliche Wachstumsrate für Produkte aus dem 3D-Drucker in der Automobilindustrie liegt bis 2030 bei jährlich 15 Prozent, schätzt das strategische Beratungsunternehmen Price Waterhouse Coopers. Auf dem Campus in Kaiserslautern kommt diese Form der Drucktechnik zu Forschungszwecken ebenfalls zur Anwendung. Die Kaiserslauterer Ingenieure um Professor Teutsch nutzen sie, um Bauteile für Nutzfahrzeuge, wie Lkws, Bagger oder Gabelstapler zu entwickeln. Das Verfahren bietet ihnen dabei die Möglichkeit, Teile derart zu gestalten, dass sie beispielsweise langlebig und gleichzeitig leichter sind.
„Vor allem für die Automobilindustrie sind solche Verfahren interessant“, betont Professor Teutsch, der zuvor lange Jahre für die Nutzfahrzeugsparte des Autokonzerns Daimler gearbeitet hat, zuletzt für drei Jahre im brasilianischen Lastkraftwagen-Werk in São Bernado do Campo. „Viele Bauteile, die in sicherheitsrelevanten Bereichen zum Einsatz kommen, unterliegen strengen Vorgaben. Sie müssen über die Lebensspanne des Fahrzeugs halten.“
Der 3D-Drucker auf dem Kaiserslauterer Campus besitzt einen relativ großen Bauraum von 27,5 x 27,5 x 42 Zentimetern: „Damit lassen sich auch größere Bauteile für Nutzfahrzeuge an einem Stück herstellen“, so Teutsch. Das Besondere dabei: „Der Drucker ermöglicht es uns, Teile anzufertigen, die eine große Komplexität wie zum Beispiel filigrane Gitterstrukturen aufweisen. Auch erlaubt uns die Technik, bei der Konstruktion einfacher Verbesserungen zu berücksichtigen, beispielsweise um Gewicht einzusparen oder lastgerechtere Strukturen herzustellen“.