E-Mobilität : Vorarlberg erhält neue E-Busse, Salzburg modernisiert die Obus-Flotte

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Vier elektrisch angetriebene Linienbusse gehen im Dezember 2018 im Oberen Rheintal, im Walgau und in Feldkirch in den Linienbetrieb. Weitere Fahrzeuge sollen folgen, kündigte Landesrat Johannes Rauch an. Die E-Linienbusse werden vom ÖBB-Postbus-Standort Feldkirch aus im Oberen Rheintal und im Walgau auf den Linien 56, 59, 60, 68 und 73 im Einsatz sein. Der Hersteller der Busse ist ebe Europa aus Memmingen, pro Fahrzeug wird eine jährliche Laufleistung von mindestens 90.000 Kilometern angestrebt.

„Dem Einsatz der E-Busse geht eine aufwändige Vorbereitungsarbeit über mehrere Jahre voraus“, sagt Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV). „Gute Lösungen etwa für Fahrzeug-Umlauf, Ladung, Energielieferung und einiges mehr haben viel Nachdenkarbeit gebraucht.“ Der heute vorgestellte E-Linienbus ist damit neben der neuen Bus-Schnell-Ladestation an Feldkirch der sichtbarste Teil eines großen Gesamtprojekts, das der Verkehrsverbund mit verschiedenen Partnern ausgearbeitet hat.

„Die Partner im VVV verfolgen das ehrgeizige Ziel, Elektro-Linienbusse auch betriebswirtschaftlich konkurrenzfähig mit Dieselbussen betreiben zu können“, so Hillbrand. „Erfreulicherweise können wir dabei bei Betrieb und Wartung der Fahrzeuge auch auf die Erfahrung der ÖBB-Postbus setzen."

Allerdings gibt es wie bei jeder neuen Technologie auch beim Linieneinsatz von E-Bussen noch Unbekannte, wie etwa die Entwicklung der Energiepreise, den tatsächlichen Wartungsaufwand oder die Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Alltagseinsatz. „Der Service für unsere Fahrgäste ist jedenfalls uneingeschränkt sichergestellt“, ergänzt Hillbrand.

Die Daten des neuen E-Linienbusses im Überblick

Typ: Drei-Türige 12-Meter-Niederflurbus

Antrieb: Radnabenmotor, Direktantrieb von Ziehl-Abegg Batteriekapazität: 388 kWh

Reichweite: 323 Kilometer bei zwei kurzen Zwischenladungen

Verbrauch: 0,97 - 1,25 kWh/km im Durchschnitt

Ladesystem: Depotlader ABB 50-150 kW

Klima/Heizung: Wärmepumpen-Klimaanlage (20kW Kälte-/16 kW Heizleistung)

Salzburg: 100 Obusse bis Mitte Dezember einsatzbereit

Die Salzburg AG hat auf die Probleme im Verkehrsbereich nach eigenen Angaben rasch reagiert und ein umfassendes Maßnahmenpaket erarbeitet. Nach Angaben des Unternehmens besteht es aus drei Schwerpunkten: Reparaturen/Technik, Investitionen und Personal inklusive Sofortmaßnahmen für eine Verbesserung der aktuellen Situation.

Unter der Leitung von Vorstandssprecher Leonhard Schitter wurde eine Task Force mit dem Namen "#vorwärts-Verkehr" ins Leben gerufen. „Unser Ziel ist es, bis Mitte Dezember 2018 wieder 100 Obusse einsatzbereit zu haben“, so Schitter. Dafür wurden in der letzten Woche die Reparaturkapazitäten in den Salzburg AG eigenen Werkstätten Hagenau und Alpenstraße gebündelt sowie in kürzester Zeit ausreichend Partnerwerkstätten an Bord geholt.

„Wir arbeiten jetzt auf sechs Reparaturlinien und konnten damit die Kapazitäten für Reparaturarbeiten um ein Vielfaches erhöhen, sodass bis Mitte Dezember jedenfalls wieder 100 Obusse einsatzbereit und eine ausreichende Zahl an Reservebussen vorhanden sein soll."

Derzeit werden 93 Fahrzeuge zu Spitzenzeiten auf den Linien eingesetzt. Der Linienbetrieb wird mit einem „Pool“ von 250 Obuslenkern betrieben. Mithilfe einer Recruitingoffensive nimmt das Unternehmen bis zu 30 neue Lenker in den Fahrbetrieb auf, gab die Salzburg AG an.

Das Maßnahmenpaket sieht auch ein neues Investitionspaket für 15 neue Gelenk-Obusse im Jahr 2019 vor. Die Vorbereitungen für die Bestellung laufen, heißt es. Zudem plane das Unternehmen weitere 35 neue Gelenk-Obusse im Zeitraum zwischen 2021 und 2027 anzuschaffen.

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