Autonomes Fahren : US-Army stellt schnellstmöglich autonome Trucks in den Dienst

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© ziss - stock.adobe.com

Für die U.S. Army kann es mit dem automatisierten Fahren gar nicht schnell genug gehen. „Wir brauchen unbemannte Logistik unbedingt“, sagt Robert Sadowski, US-Army Chef-Robotiker gegenüber dem Magazin „Trucks“. Die US-Streitkräfte planen ein Dutzend autonomer Militärfahrzeuge im kommenden Jahr in den Dienst zu stellen und von Soldaten in der Praxis testen zu lassen. Das liegt unter dem zunächst angestrebten Zeitrahmen.

Selbstfahrende Trucks sollen einen bedeutenden Vorteil in der Kriegsführung bringen, da die Soldaten, die normalerweise hinter dem Steuer sitzen müssten, für andere Zwecke abgestellt werden könnten. Einer dieser Zwecke wäre etwa die Verteidigung der autonomen Trucks von außerhalb.Wie bei anderen selbstfahrenden Trucks kommen Systeme wie ein Notbremsassistent oder eine adaptive Abstandskontrolle zum Einsatz. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum der United States Army Tank Automotive (TARDEC) arbeitet hierbei eng mit Partnern aus Industrie und Forschung zusammen, um an die entsprechende Software zu gelangen.

Reduktion des Auflagenkatalogs

„Es braucht drei Soldaten zur Unterstützung und Versorgung eines sich im Kampf befindlichen Soldaten“, erklärt Paul Rogers, Leiter des Tank Army Research Development Engineering Center in Michigan. „Alles was wir tun können, um das zu minimieren, ist ein Effizienzgewinn“, so Rogers.

Die Army hat entschieden, dass die bisherigen Erfahrungen mit autonomen Trucks ausreichen, um sie endlich im Missionseinsatz zu auf Herz und Nieren zu prüfen. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass bis 2025 rund 300 autonome Trucks in den Dienst gestellt werden. Anstelle der verbindlichen 45 Voraussetzungen, die es im Rahmen der autonomen Fahrtests zu erfüllen galt, wurde der Katalog kurzerhand auf lediglich 15 gekürzt, um das Programm entsprechend zu beschleunigen.

Kraftstoffeffizienz nicht im Vordergrund

Getestet wurde bisher eine spezielle Platooning-Formation, genannt “Leader-Follower“, bei welcher die Fahrzeuge in einem Abstand von mindestens 50 bis 100 Metern hin­ter­ei­n­an­der­fah­ren, um den Transport-Konvoi vor Gefahren wie Sandstürmen oder Straßenbomben zu schützen. Um das Thema eines reduzierten Luftwiderstands und dadurch geringeren Treibstoffverbrauchs kann es beim Army-Platooning im Gegensatz zum zivilen Platooning also nicht gehen. Typischerweise sind den USA Platoons mit Abständen von etwa zwölf Metern vorgesehen.

„Die US-Army wird etwas Kraftstoffeinsparen“, äußert sich Sadowski diesbezüglich, „aber der Fokus liegt darauf, einen Kriegsvorteil zu erhalten, wie in der Lage zu sein, fahrerlos in schlammigen Gebieten oder in der Wüste zu operieren.“ Die ersten 60 autonomen Lkws werden in Fort Polk Louisiana und Fort Sill im US-Bundesstaat Oklahoma stationiert.

Eigenen Angaben zufolge konnte die Army bereits Erfahrungen mit 50.000 Meilen autonomer Fahrpraxis machen und das „Leader-Follower"-Schema üben. Damit sollen sich bis zu sieben autonome Trucks zu einem Konvoi zusammenführen lassen. Allerdings fehlt noch das Feedback der Soldaten, um das Softwareprogramm gegebenenfalls anzupassen und Fehler auszubessern bevor es auf mehr Fahrzeugen installiert wird.

„Das derzeitige System erfüllt zwar 95 Prozent der Anforderungen, die die Army stellt. Aber in der realen Welt bekommst du niemals eine Software, die aufs erste Mal richtig funktioniert“, sagt Sadowski. Eine sich in Entwicklung befindliche Softwarefunktion soll es ermöglich, dass der Truck im Falle einer Bedrohung auf der Straße selbstständig umkehrt. Auch muss die Software vor Hackern sicher sein. Allerdings sei keine Plattform zu 100 Prozent sicher, wenn du physischen Zugang hast, ergänzt Sadowski.

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