Der E-Commerce wird insbesondere in den kommenden ein bis zwei Jahren signifikante Auswirkungen auf die Lieferkette haben: Laut einer DHL-Auftragsstudie über aktuelle Entwicklungen in der Landtransportlogistik sind 65 Prozent der befragten Unternehmen dieser Ansicht. „Die Ergebnisse unserer Untersuchungen zum Thema Digitalisierung lassen darauf schließen, dass neue Technologien entscheidend für die weitere Entwicklung des Landtransports sein werden“, sagt Javier Bilbao, Global Transport Lead und Geschäftsführer Lateinamerika, DHL Supply Chain.
„Mithilfe künstlicher Intelligenz und Datenanalytik können das Auftragsprofil und die Versandmuster der zunehmend komplexen und anspruchsvollen Betriebsabläufe der Kunden gesteuert werden – bei gleichzeitiger Kosten- und Serviceoptimierung“, ergänzt Bilbao. „Aus diesem Grund werden sie inzwischen als unverzichtbarer Service und nicht mehr als bloßer Zusatznutzen erachtet.“
Wie die globale Umfrage unter Transportkunden und Logistikern ergab, sind 83 Prozent der Unternehmen bereit, einen höheren Preis für bessere und wertschöpfende Leistungen zu zahlen, solange diese einen messbaren Mehrwert bieten. Im Zuge des Berichts „The Logistics Transport Evolution: The Road ahead” kam auch ans Licht, dass Unternehmen über sämtliche Branchen und Regionen hinweg den Landtransport zunehmend nicht mehr als reine taktische Option erachten, sondern als strategische Komponenten ihres Geschäfts, die direkt Einfluss auf ihre Geschäftsentwicklung nimmt. Fünf Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich Investition in den Landtransport unmittelbar umsatzfördernd für ihr Unternehmen auswirken würde.
Auch wenn diese neue Dynamik in praktisch allen Regionen zu beobachten ist, lassen sich je nach Reife des Markts und je nach Anforderung der jeweiligen Versender durchaus Unterschiede feststellen. So liegt in Lateinamerika der Schwerpunkt bei der Auswahl eines Landtransportanbieters auf der fristgerechten Lieferung. In Europa hingegen legen die Versender aufgrund des bereits weiterentwickelten Marktes in erster Linie Wert auf die Optimierung der Netzwerke.
So sehen 61 Prozent der Unternehmen in der zunehmenden Urbanisierung einen Faktor, der sich erheblich auf ihr künftiges Geschäft auswirken wird. Moderne Technologien können dazu beitragen, diese komplexe Umgebung zu steuern. Daher werden sie zunehmend als Standardanforderung an Kontraktlogistiker erachtet. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Unternehmen glauben, dass externe Logistikdienstleister nicht umhin kommen, ihren Versandkunden Big Data Analytics und künstliche Intelligenz (KI) zu bieten.
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