Brennerroute : So stellt sich die Verkehrswirtschaft die Zukunft des Alpentransits vor
Maßnahmen zur Verbesserung des kombinierten Verkehrs, eine Erhöhung des Gewichtslimits für kranbare Sattelauflieger, die Harmonisierung von Fahrverboten, den Ausbau der Zulaufstrecken zum Brenner-Basistunnel sowie verbesserte Systemvoraussetzungen. Dieses 5-Punkte-Programm fordert die Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Österreich für den heimischen Straßengüterverkehr.
Und Maßnahmen müssen letztlich auch ergriffen werden: „Das Schwerverkehrsaufkommen steigt", betont Bundesspartenobmann Alexander Klacska und ergänzt: "Das ist einerseits eine gute Nachricht, weil es zeigt, dass die Konjunktur derzeit noch rund läuft. Aber wir haben natürlich die Alpen, und hier ist uns sehr daran gelegen, die negativen Effekte des Verkehrsaufkommens auf die Umwelt und die Lebensqualität der Anrainer einzudämmen." Für die Spartenvertreter ist klar, dass der Ausbau der Infrastruktur vom Brenner Basistunnel bis zum Semmeringtunnel nicht reiche.
Wiederbelebung der "Rollenden Landstraße" Regensburg-Trient
Lkw auf die Schiene zu verfrachten würde sich zwischen der Strecke Regensburg-Trient anbieten, befindet die WKÖ. Im Bereich des kombinierten Verkehrs gelte es etwa, die sogenannte Rollende Landstraße zwischen Regensburg und Trient wiederzubeleben. Damit könnten pro Jahr rund 100.000 Lkw zusätzlich auf die Schiene verlagert werden. Langfristiges Ziel sei es jedoch so viele kranbare Sattelauflieger wie möglich zu haben. Dadurch könnten kombinierte Verkehre vereinfacht und wie Container direkt auf die Bahn verladen werden.
Derzeit jedoch sind nur etwa fünf Prozent der Sattelauflieger kranbar, da ein Gewichtslimit für Sattelauflieger von 40 Tonnen gilt. Eine Anhebung auf 41 Tonnen würde das erhöhte Gewicht dieser für die Transporteure wieder wettmachen und so das Verlagerungspotenzial auf die Schiene erhöhen. Eine bessere Abstimmung von Fahrverboten wiederum würde dafür sorgen, „dass sich der Verkehr besser verteilt, und sich das rollende Equipment nicht länger an der Grenze staut, um dann gleichzeitig auf Städte wie Innsbruck losgelassen zu werden“, so Klacska.
Beim Ausbau der Zulaufstrecken wäre es denkbar, dass auch auf deutscher Seite gut nutzbare Anschlussstrecken zum Brenner Basistunnel entstehen. Was die Systemvoraussetzungen betrifft, fordert die Verkehrswirtschaft einerseits höhere Förderungen für regionale Anschlussbahnen. Andererseits brauche es bessere steuerliche Rahmenbedingungen. „Es ist für den Schienenverkehr nicht gerade förderlich, wenn die ÖBB eine Energieabgabe von 15 Euro je Megawattstunde zahlt, der EU-Durchschnitt für Bahnstrom aber nur 1,81 Euro beträgt“, so Klacska. Nachsatz: „Es geht darum, jeden Verkehrsträger wettbewerbsfähig zu machen, denn wir brauchen alle.“
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