Der Energiekonzern Shell hat Anteile in Höhe von 15 Prozent am deutschen Maut-Dienstleister Toll4Europe erworben. Toll4Europe mit Sitz in Berlin bietet sogenannte EETS-Mautboxen an, die es ermöglichen, eine beschleunigte Zahlung von Straßen-, Brücken- und Tunnelmautgebühren in mehreren Ländern durchzuführen. Ursprünglich war Toll4Europe als Gemeinschaftsunternehmen dreier Unternehmen gegründet worden unter diesen sich auch der deutsche Automobilkonzern Daimler befindet.
Auch nach der Beteiligung durch Shell liegt die unternehmerische Führung weiterhin bei T-Systems, einer Tochter der Deutschen Telekom, die 55 Prozent der Anteile hält. Der rechtliche Rahmen für die Entwicklung einer "europäischen" Maut-Box ist die EU-Richtlinie „European Electronic Toll Service (EETS)“.
Die Richtlinie gilt grundsätzlich für alle EU-Staaten, die ein elektronisches Lkw-Mautsystem eingeführt haben oder planen. Diese Maßnahme verlangt, dass die verschiedenen Maut-Systeme der Länder zusammenarbeiten. Deutschland hat diese Richtlinie 2014 durch das Mautsystemgesetz bereits in nationales Recht umgesetzt.
Durch Die Beteiligung erhofft sich die Shell-Gruppe nun Bewegung in den europäischen Maut-Markt zu bringen. Zugleich wird euroShell auch ein Vertriebspartner der universellen Mautbox-Lösung. Konkurrenz ist jedenfalls vorhanden: So bieten etwa der Tankstellenbetreiber Aral und der Tank- und Servicekartenanbieter UTA eigene EETS-Boxen an.
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