Elektromobilität : Nikola Pick-up will sich mit Tesla Cybertruck duellieren
Kurz nachdem bekannt wurde, dass der Brennstoffzellen-Lkw Nikola Tre des US-Start-ups Nikola Motors auf den Iveco-Gründen in Baden Württemberg vom Band laufen soll, wurde auch bekannt gegeben, dass es ein ernstzunehmendes Pendant zum Tesla Cybertruck geben wird. Der Elektro-Pick-up trägt den Namen Badger (engl. Dachs) und soll noch in diesem Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Außer ein paar recht detailgetreuen Computergrafiken hat Nikola Motors zu seiner Optik vorab noch nichts veröffentlicht, dafür gibt es ein paar Daten über das Wesen des potenziellen Tesla-Konkurrenten.
Wohl am beachtlichsten ist die Antriebsleistung des Elektro-Pick-ups, der optional auch in einer Hybrid-Variante mit 120-kW-Brennstoffzelle erhältlich sein wird. Der Spitzenwert wird mit 919 PS (675,74 Kilowatt) angegeben. Als Dauerleistung stehen 461 PS (338,97 Kilowatt) bereit. Außerdem soll der vollelektrische Pick-up ein maximales Drehmoment von wahnsinnigen 1330 Newtonmetern bereitstellen. Das Konzept von Nikola Motors basiert auf Wasserstoff als Kraftstoff für die Brennstoffzelle, die wiederum elektrische Antriebsenergie damit herstellt. Gepaart mit einem 8-Liter-großen Wasserstofftank kann die Traktionsbatterie fast unglaubliche 1000 Kilometer Reichweite zurücklegen, heißt es in einer Aussendung.
483 Kilometer lassen sich ausschließlich mit der Energie aus der Batterie zurücklegen. Der Fahrer kann dabei per Knopfdruck entscheiden, ob er mit Strom aus der Brennstoffzelle oder aus der Batterie fährt. Das Ziel des vergleichsweise jungen Fahrzeugherstellers aus den USA ist klar: jeden anderen vergleichbaren Pick-up am Markt in Sachen Leistung und Reichweite zu schlagen. Damit ist der Nikola Badger auch ein potenzieller Konkurrent für den Tesla Cybertruck, dessen ungewöhnlich klobige Optik so manchen in Erstaunen versetzte.
Das Problem der fehlenden Wasserstoff-Infrastruktur will Nikola proaktiv angehen und plant ein Netz von 700 Wasserstofftankstellen in den USA aufzubauen. In Europa soll ebenfalls stufenweise ein vergleichbares Netz entstehen. Ohne den intensiven Ausbau der Infrastruktur hätte es sowohl die H2-Sattelzugmaschine Nikola Tre wie auch der Elektro-Pick-up Nikola Badger schwer, entsprechende Betankungsmöglichkeiten zur Fütterung der Brennstoffzelle vorzufinden.
Vom Badger sollen kommenden September im Rahmen der Nikola World im amerikanischen Phoenix erste Prototypen gezeigt werden. Informationen über einen genauen Termin zum Marktstart hält Nikola Motors noch zurück. Derzeit sucht das Unternehmen noch nach einem Fahrzeughersteller, der den Badger produzieren wird. Anders als Tesla will Nikola keine eigenen Fertigungsstandorte aufbauen, sondern sich die Infrastruktur etablierter Hersteller zunutze machen.