Gasantrieb : Mautbefreiung für gasbetriebene Lkw verlängert
„Wir begrüßen die verlängerte Mautbefreiung für CNG- und LNG-Lkw bis 31. Dezember 2023, denn sie ist ein zusätzlicher Anreiz für Transportunternehmen in nachhaltige Gas-Fahrzeuge zu investieren“, erklärt Christian Hottgenroth, Direktor Verkauf Lkw, Scania Deutschland Österreich.
In einer Sitzung am 14. Mai 2020 votierten die Parlamentarier mehrheitlich für eine Fortführung der ursprünglich nur bis Ende 2020 geltende Bestimmung. Die seit 1. Januar 2019 eingeführte Förderung für CNG- (Compressed Natural Gas) und LNG- (Liquefied Natural Gas) Fahrzeuge gilt nun über den 31. Dezember 2020 hinaus bis 31. Dezember 2023. Damit, so begründet der CSU-Abgeordnete Alois Rainer, werde der Markthochlauf der klimafreundlicheren Lkw als Alternative zum Diesel weiter unterstützt.
„Diese Entscheidung gibt unseren Kunden in der jetzigen Marktsituation eine wichtige finanzielle Entlastung, um trotz der turbulenten Zeiten in unserer Speditionsbranche den Wandel zu einem nachhaltigen Transportsystem weiter voranzutreiben", weiß auch Christian Hottgenrot und ergänzt: "Jetzt gilt es für unsere Kunden zu handeln und sich schnell zu entscheiden, um die finanziellen Mittel möglichst lange auszuschöpfen. Denn Planbarkeit ist für Speditionsunternehmen in diesen Zeiten wichtiger denn je.“
"Mautbefreiung muss für alle Gasantriebe gelten"
"Die Verlängerung der Mautbefreiung für Erdgas-Nutzfahrzeuge bis 2023 ist richtig. Warum nicht auch Flüssiggas als Lkw-Kraftstoff von der Mautpflicht befreit wurde, bleibt unverständlich", kritisiert DVFG-Vorsitzender Rainer Scharr die Entscheidung des Deutschen Bundestages zur Mautbefreiung für Gasantriebe zusammen.
Flüssiggas (LPG) könne im Vergleich zu verflüssigtem Erdgas (LNG) mit einem höheren Potenzial zur Minderung von Treibhausgasen aufwarten. Die Kraftstoffstrategie der Bundesregierung sei an dieser Stelle daher umweltpolitisch nicht konsistent. "Die Mautbefreiung muss für alle Gasantriebe gelten.
Mit dem Ausschluss von Flüssiggas fehlt für die Hersteller schwerer Nutzfahrzeuge jeder Anreiz, in die Entwicklung von LPG-Motoren zu investieren", kritisiert Scharr. Die von der EU beschlossenen Flottengrenzwerte für den CO2-Ausstoß im Schwerlastverkehr sollen von 2019 bis 2030 um 30 Prozent sinken. Mit Flüssiggas stehe eine weitere Alternative zur Verfügung, dieses Ziel zu erreichen, so Scharr. Mit LPG betriebene Lkw könnten darüber hinaus auch einen Beitrag zur Vermeidung von Luftschadstoffen wie Feinstaub und Stickoxiden leisten.