Baufahrzeuge : Liebherr und Mercedes als Partner für den Bau

© Ludwig Fliesser

Im Kieswerk der Firma Rohrdorfer in Markgrafneusiedl, Niederösterreich, fand die Abschlussveranstaltung der Liebherr Roadshow 2018 durch Österreich statt. Aufgeboten wurde dabei ein umfassendes Programm des Baumaschinenspezialisten, darunter Raupen- und Mobil- Bagger, diverse Radlader mit bis zu 24 Tonnen Gesamtgewicht sowie auch ein Mobilkran mit 90 Tonnen Traglast. Zudem präsentierte Liebherr einige Maschinen auf Mercedes-Benz Arocs Fahrgestellen, wie zum Beispiel eine Auto-Betonpumpe oder Betonmischer, die optimal für die österreichische 36-Tonnenregelung angepasst sind. Die Fahrmischer mit wahlweise 9 oder 10 m3 Fassungsvermögen können sowohl über Liebherr als auch über die Handelspartner von Mercedes-Benz als Konsignationsfahrzeuge geordert und ausgeliefert werden.

Baumaschinen aus Österreich

Liebherr selbst ist in Österreich weit mehr als nur ein Baumaschinen-Händler. Die Alpenrepublik ist für den Weltkonzern vor allem auch ein wichtiger Produktionsstandort, insgesamt sind rund 5.000 Mitarbeiter hierzulande beschäftigt. Das älteste und auch eines der wichtigsten Produktionswerke mit rund tausend Mitarbeitern befindet sich in Bischofshofen im Bundesland Salzburg. Hier ist das globale Kompetenzzentrum der Firmengruppe für Radlader angesiedelt. Die Liebherr-Werk Bischofshofen GmbH ist darüber hinaus für den Vertrieb und Service aller Liebherr Baumaschinen in ganz Österreich verantwortlich. Ein weiteres Werk für Spezialtiefbaumaschinen wie Ramm- und Bohrgeräte sowie für Seilbagger und Raupenkrane befindet sich in Nenzing in Vorarlberg. Im Nachbarbundesland Tirol werden in Telfs Planier- und Laderaupen, Teleskoplader und Rohrleger produziert. Abgesehen von der Herstellung ist Liebherr aber auch in Sachen Vertrieb gut aufgestellt: Beim Absatz von Baumaschinen ist der Konzern Marktführer in Österreich.

Breites Produktspektrum

Nicht nur im Baubereich, auch in vielen anderen Geschäftsbereichen ist Liebherr aktiv: Der Technologiekonzern bietet eine breite Produktpalette vom einfachen Kühlschrank über komplexe Klimaanlagen in Massenverkehrsmitteln bis hin zur Flugzeugtechnik. So hält sich unter anderem auch der neue Airbus A-380 mit Komponenten von Liebherr Aerospace in der Luft.

Ein Herzstück der Liebherr-Maschinen ist der Antrieb aus eigener Entwicklung und Produktion. Das entsprechende Motorenprogramm beginnt bei 240 kW und endet bei 4,5 MW, also rund 6.000 PS, die beispielsweise in gigantischen Mining Trucks benötigt werden. Und auch an Motorsport-Erfolgen hatten die Liebherr-Aggregate schon ihren Anteil: Im legendären Kamaz Rallye-Truck, mit dem auch schon die Rallye Dakar gewonnen wurde, ist ein Liebherr 1.000 PS-Motor verbaut.

Mercedes Baufahrzeuge

Bei der Liebherr-Roadshow präsentierte auch Mercedes-Benz Österreich eine breite Auswahl an Fahrzeugen für die Bau- und Kommunalwirtschaft. Die Möglichkeit, diverse Lkw in der Schottergrube im Offroad-Betrieb zu testen, wurde vom angereisten Fachpublikum ausgiebig und gerne in Anspruch genommen. Neben den klassischen Arocs-Fahrzeugen in unterschiedlichsten Achs- und Antriebskonfigurationen brachte Mercedes auch den kleineren Atego sowie den Fuso Canter zur Veranstaltung mit. Klares Highlight war jedoch der Mercedes-Benz Unimog, für den es seitens anderer Hersteller eigentlich keine Entsprechung gibt. In seiner hochgeländegängigen Ausführung kann dieses allradgetriebene Sonderfahrzeug Steigungen bis zu 45 Grad beziehungsweise 100 Prozent überwinden. Größter Beliebtheit erfreut sich der Unimog auch in seiner Ausführung als Geräteträger für den Straßen- und Winterdienst. Und sogar Eisenbahnunternehmen haben den Alleskönner inzwischen im Einsatz: Als Zwei-Wege-Fahrzeug lässt sich der Unimog nämlich auch auf die Schiene umsetzen und kann so für das Rangieren oder für Wartungsarbeit genutzt werden.

Mieten statt Kaufen

Gerade das Baugewerbe ist von hoher Volatilität geprägt. Neben den üblichen saisonalen Schwankungen ist es für Unternehmer oft nicht leicht, alle Auslastungsspitzen vorherzusehen und mit dem eigenen Fuhrpark abzudecken. Auch ungeplante Ausfälle und Stehzeiten können zu einem Fahrzeug-Engpass führen. Für solche Fälle hat Mercedes-Benz seine Kurzzeitmiete „CharterWay“ letztes Jahr auch in Österreich ausgerollt. Über die niedergelassenen Vertriebspartner können kurzfristig fertig aufgebaute Fahrzeuge für einen Zeitraum von 24 Stunden bis zu maximal zwei Jahren angemietet werden. Mit diesem Angebot im Hintergrund kann der Transportunternehmer auch spontan neue Kunden akquirieren und beliefern, ohne sofort das Risiko einer Fuhrparkerweiterung eingehen nehmen zu müssen.