Beleuchtung : LED- und Xenon-Scheinwerfer übertrumpfen Halogen
Aktuelle Tests von ADAC und ÖAMTC bringen Interessantes ans Licht. So ist etwa jedes zweite Fahrzeug in Deutschland mangelhaft beleuchtet und in Österreich jedes achte mit einer mangelhaften Beleuchtungsanlage unterwegs. Im Rahmen des bundesweiten Lichttests zur Verbesserung der Verkehrssicherheit hat der ADAC die Beleuchtungsanlagen von mehr als 1.880 Fahrzeugen geprüft, davon rund 960 auf zugelassenen Messplätzen nach HU-Prüfrichtlinie.
LED- und Xenonleuchten mit seltenen Ausfällen
Die Ausfallquote bei den Scheinwerfern vorne betrug beim ADAC Lichttest mehr als sieben Prozent. Besonders defektanfällig waren beim Frontlicht Halogenleuchten, während LED- und Xenonleuchten sehr selten ausfielen. Bei den Rückleuchten wie Bremslicht und Nebelschlussleuchte stellten die Prüfer sogar eine Ausfallquote von zwölf Prozent fest. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der ÖAMTC. Bei einem Test im Fahrtechnikzentrum Teesdorf wurden am Mittwoch die Unterschiede zwischen Halogen, Xenon und LED veranschaulicht. Es zeigte sich, dass moderne Systeme (Xenon und LED) bessere Sicht und damit mehr Sicherheit bieten.
Zusätzlich zu diesen Systemen verfügen ausgewählte Fahrzeugmodelle bereits über sogenannte Nachtsicht-Assistenten. Während Abblendscheinwerfer nur eine begrenzte Sichtweite ermöglichen, hat diese Nachtsichttechnik eine Reichweite, die der des normalen Fernlichtes entspricht. Dennoch wird der Gegenverkehr nicht geblendet, weil das dafür verwendete Infrarotlicht für Menschen nicht sichtbar ist. "Damit können dem Lenker am Display Personen oder Tiere angezeigt werden, bevor sie mit dem freien Auge zu erkennen sind", erklärt Roland Frisch, Pkw-Experte der ÖAMTC Fahrtechnik.
Blendung des Gegenverkehrs mit schweren Folgen
Auch die Einstellung des Abblendlichts wird bei vielen Fahrzeugen immer noch vernachlässigt. Jeder vierte Scheinwerfer wurde von den ADAC-Prüfern bemängelt. Sind die Scheinwerfer zu tief eingestellt, wirkt sich das negativ auf die Sicht des Fahrers aus. Strahlen sie zu weit nach oben, blenden sie den entgegenkommenden Verkehr. Beides kann schnell zu kritischen Verkehrssituationen führen.
Weniger Sehschärfe in der Nacht
Was viele Fahrer nicht berücksichtigen: Bei Dunkelheit reduziert sich das Wahrnehmungsvermögen. Das Farbsehen wird schwächer, Geschwindigkeit und Abstände werden schlechter eingeschätzt. So beträgt die Kontrastsehschärfe, das so genannte Dämmerungssehen, nachts nur noch 20 bis 30 Prozent der Tagessehschärfe. Hindernisse werden daher in der Nacht viel später wahrgenommen. Faktoren wie Müdigkeit spielen ebenfalls eine Rolle und mindern die Reaktionsfähigkeit entsprechend.
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