Lkw Abbiegeasisstent : Künftig 25.000 Verkehrstote weniger in Europa?

Mercedes-Benz Actros mit neuem Active Brake Assist 4 und Abbiege-Assistent im Kundeneinsatz
© Mercedes-Benz Trucks

Der zuständige Ausschuss des Europäischen Parlaments hat sich für ein ganzes Paket an verpflichtenden Sicherheitseinrichtungen in künftigen Fahrzeuggenerationen ausgesprochen. Unter anderem würde damit der Abbiegeassistent in neuen Lkw- und Bus-Fahrzeugtypen ab 2022 obligatorisch. Ab 2024 müssten auch alle Neufahrzeuge mit solchen Assistenzsystemen ausgestattet sein, selbst wenn die Typengenehmigung vor 2022 erteilt wurde. Weitere Maßnahmen zielen auf eine Verbesserung der Sicherheit in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ab, die crashtesterprobte Sicherheitsgurte, einen verbesserten Notbremsassistenten und einen verpflichtenden Spurhalteassistenten erhalten. In allen Fahrzeugen (Auto, Van, Bus und Lkw) soll darüber hinaus künftig eine Warnung bei Müdigkeit und Ablenkung des Fahrers, beispielsweise durch Smartphone-Nutzung während der Fahrt, erfolgen. Eine intelligente Geschwindigkeitsassistenz und eine Erhöhung der Fahrsicherheit im Rückwärtsgang mit Kamera oder Sensoren wird ebenso vorgeschrieben wie die Unfalldatenaufzeichnung („Blackbox“).

Die EU-Kommission begrüßte den Vorschlag und schätzt, dass durch diese Maßnahmen im Zeitraum bis 2038 über 25.000 Verkehrstote verhindert und mindestens 140.000 schwere Verletzungen vermieden werden können. Bis 2050 will man die Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr auf nahezu null bringen (Vision Null). „Mit den neuen erweiterten Sicherheitsmerkmalen, die wir nun verbindlich einführen, werden wir eine ähnlich große Wirkung erzielen wie seinerzeit mit der Einführung der ersten Sicherheitsgurte“, sagt Elżbieta Bieńkowska, EU-Kommissarin für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU.