Frachtaufkommen : In Deutschland ist die Transportnachfrage komplett überhitzt

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Die sommerlichen Temperaturen scheinen die Logistikbranche ordentlich ins Schwitzen zu bringen – das spiegelt sich auch in der Nachfrage nach Kühltransporten wider, die sich im Zeitraum von Februar bis Mai dieses Jahres nahezu verdreifacht hat, meldet die Transportplattform TimoCom. Die bittere Folge für den Kunden ist, dass sich im Handel bereits vereinzelt Regallücken auftun, weil Produzenten ihre Ware nicht vom Hof bekommen. Verschärft wird der Engpass an verfügbaren Kapazitäten auf dem Transportmarkt durch die ohnehin verstärkte Nachfrage nach Laderaum.

„Wir beobachten, dass die Anzahl der Frachtangebote im Mai im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30 Prozent gestiegen ist", berichtet TimoCom Business Analyst David Moog. Grund dafür sei eben nicht nur die anhaltend gute Konjunktur in Deutschland. „Der deutsche Supersommer lässt die Nachfrage nach temperaturgeführten Transporten explodieren.“

Dabei geht es nicht nur um den Transport von Tiefkühlware oder empfindlichen Frischeprodukten wie Obst und Gemüse. So müssen unter anderen auch Arzneimittel, schokoladenhaltige Artikel oder Kosmetik in einem bestimmten Temperaturkorridor - innerhalb einer durchgängig dokumentierten Kühlkette - transportiert werden. Ein Ende sei nicht so schnell in Sicht: „Die angespannte Lage auf dem Transportmarkt wird sich im Laufe dieses Jahres weiter zuspitzen“, prognostiziert TimoCom-Sprecher Gunnar Gburek.

Ein Spiegel der Situation ist die aktuelle Entwicklung von Transportangebot und -nachfrage auf der TimoCom-Plattform. Täglich werden dort laut eigener Angaben bis zu 750.000 Fracht- und Laderaumangeboten eingestellt. Daran lässt sich auch das bestehende Missverhältnis ablesen: Im Mai wurde an zwei Tagen ein Höchstwert von über 840.000 Angeboten erreicht, berichtet Moog. Dabei standen 750.000 Frachten lediglich 90.000 Fahrzeugen gegenüber.

Entspannung im heißen Konjunktursommer könne ad hoc nur eine bessere Auslastung der vorhandenen Kühlfahrzeuge und Lkw bringen, ist Gburek überzeugt. Dazu sei es notwendig, freie Kapazitäten über neutrale Plattformen an den Markt zu bringen - selbst dann, wenn sich Transportunternehmer derzeit aus einem Überangebot an Frachten bedienen könnten.

Das Problem sind auch Leerkilometer, die die Fahrer ohne oder nur mit teilweise geladener Ware zurücklegen müssen. Gburek: „Leider ist ein Drittel der Lkw auf unseren Straßen nicht optimal ausgelastet oder fährt leer durch die Gegend.“ Das sei in Zeiten des zunehmenden Fahrermangels wenig effizient und aus Umweltaspekten kaum vertretbar.

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