Abgasskandal : Grenz(wert)überschreitung

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Im Auftrag einer Lobbyvereinigung wurden NOx-Versuche offenbar auch an Menschen durchgeführt. 25 Personen, vorwiegend Studenten, wurden dazu unter kontrollierten Bedingungen in einem Versuchsraum unterschiedlichen Konzentrationen von NO2 ausgesetzt. Dabei wurden ihre Organfunktionen, insbesondere die Lungenfunktion, überwacht. Das Ergebnis dieser Studie liest sich in etwa so: Nach drei Stunden konnten keine akuten Auswirkungen der NO2-Konzentration auf den Organismus festgestellt werden. Ferner konnte in der Studie kein signifikanter Zusammenhang zwischen der NO2-Konzentration und den meisten der untersuchten Organfunktionen festgestellt werden. Ein englisches Abstrakt der Studie finden Sie hier.

Ungewöhnlich klare Worte fand die deutsche Bundesregierung in dieser Sache: „Die Autokonzerne haben die Schadstoffemissionen zu begrenzen. Sie haben Grenzwerte einzuhalten und sie haben nicht mit Hilfe von Affen oder sogar Menschen die vermeintliche Unschädlichkeit von Abgasen zu beweisen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Die Rede war ferner von Tests, die „ethisch nicht zu rechtfertigen“ sind. Dem kann man nur zustimmen, denn was soll das Ziel dieser Tests eigentlich gewesen sein? Zu beweisen, dass Dieselabgase völlig unschädlich sind? Die Gegenhypothese zur Unschädlichkeit der Abgase lautet zwangsläufig, dass diese schädlich sind. Und solcherart hätte man Menschen vorsätzlich dem Risiko einer körperlichen Schädigung ausgesetzt. Außerdem geht es bei Schadstoffen ja nicht nur um kurzfristige Auswirkungen auf den Organismus sondern auch um Langzeitfolgen, und solche können in einem derartigen Versuch schwerlich fundiert untersucht werden.

Um alle Zweifel hinsichtlich der Abgasunschädlichkeit auszuräumen, sollten die für diese Tests verantwortlichen Personen vielleicht lieber gemeinsam – werbewirksam und in aller Öffentlichkeit – am Auspuff nuckeln. Um auch dem wissenschaftlichen Anspruch gerecht zu werden, könnte man die Herren ja im Anschluss medizinisch untersuchen.