Güterbeförderungsgewerbe : Geplante Lkw-Mauttarifverordnung würde saftige Erhöhung bringen

lkw lkwmaut maut lkw-maut mautbrücke bezahlen mautstrecke mautgebühr straßentransport transport logistik autobahn autobahnmaut mautpreller mautstraße überwachung fernfahrer transportwege transportkosten transportieren fahrbahn fahren fernverkehr gebühr geld geschwindigkeit strafe verkehr verkehrsüberwachung polizei lastzug sattelzug logistikbranche lastwagen export stückgut sattelschlepper spedition wirtschaft straße straßenverkehr transportgewerbe
© stock.adobe

"Mit Verwunderung und Unverständnis nehme ich die in Begutachtung gesandte Novelle zur Mauttarifverordnung zur Kenntnis“, äußert sich Franz Danninger, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich, zu den nun präsentieren Mautplänen in Österreich.

„In Zeiten des Klimawandels und einer CO2-Diskussion wird auch von der Politik eine Lkw-Flottenerneuerung hin zu modernsten Euro 6 Fahrzeugen forciert und gewünscht. Mit diesen Plänen werden genau diese Fahrzeuge mit einer exorbitanten Teuerung von rund 5,5 Prozent, die im groben Unverhältnis zu älteren Fahrzeugen steht, bestraft. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass Euro 6 Fahrzeuge im Vergleich zu den anderen Kategorien den ‚günstigsten Mauttarif‘ von rund 40 Cent/km bezahlen“, kritisiert Danninger.

Studie bestätigte zu hohe Mautgebühren

Gleichzeitig kündigt der Fachverbandsobmann an: „Wir haben von externen, unabhängigen, Experten die österreichischen Mauttarife nachrechnen lassen. Diese Studie kommt zum Ergebnis, dass die österreichischen Mauttarife intransparent berechnet und um 25 Prozent zu hoch angesetzt sind. Das bedeutet: Alleine im Zeitraum von 2008 – 2016 haben wir bereits um knapp 900 Millionen Euro zu viel bezahlt.

"Wir werden nun die Studienergebnisse nochmals verfeinern und ziehen dann rechtliche Schritte in Erwägung. Denn wenn sämtliche Argumente und Gespräche nicht mehr fruchten, dann muss man eben auch andere Wege, bis hin zur Europäischen Kommission und dem Europäischen Gerichtshof, bestreiten“, gibt sich Danninger kämpferisch.

Tirol kündigt Anti-Transit-Paket an

Nachbarland Bayern prophezeit "dunkle Zeiten", sollte das von Tirol geplante sogenannte Anti-Transit-Paket mit 1. August 2019 tatsächlich in Kraft treten. Am Freitag haben sich die Tiroler Behörden auf den Weg nach Straßburg gemacht, um mit der EU-Kommission zu verhandeln. Die bayerische Transport- und Logistikbranche fordert indes eine härtere Gangart gegenüber dem österreichischen Bundesland Tirol, berichtet Dekra.

Das Tiroler Paket sieht unter anderem eine Ausweitung des sektoralen Lkw-Fahrverbots auf weitere "bahnaffine" Güter vor. „Wenn das Anti-Transit-Paket tatsächlich zum 1. August 2019 umgesetzt würde, stünden dem ohnehin schon schwierig gewordenen Warenaustausch zwischen Bayern und Italien wahrhaft dunkle Zeiten bevor“, erklärte der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen bereits Anfang November.

Tirol vergesse auch, dass die Blockabfertigungen am Grenzübergang Kiefersfelden/Kufstein oftmals zu unzumutbaren Staus, Verkehrsgefährdungen und Beeinträchtigungen für die anliegende Bevölkerung führten, ergänzt der Verband. Außerdem nutzten österreichische Transportunternehmen für innerösterreichische Verkehre Ausweichrouten durch Deutschland – nämlich zwischen Kufstein und Salzburg sowie über die A96 via München zwischen Vorarlberg und Salzburg.„Sollte Tirol seinen kompromisslosen Anti-Transit-Kurs weiterverfolgen, fordern wir umgehende und konkrete Gegenmaßnahmen“, macht LBT-Präsident Hans Ach deutlich.

Folgen Sie dem Autor auf: @lukasklamert