Ausgehend von den Ergebnissen der Studie ergeben sich laut Bain vier Handlungsfelder, die Hersteller berücksichtigen sollten:
Verkaufsprozesse modernisieren: Viele Kunden erklären sich bereit, den finalen Kauf ganz oder teilweise über digitale Kanäle abzuwickeln. Ein Kaufprozess, der Onlinekanäle und persönliche Interaktion nahtlos miteinander verbinde, sei daher essenziell.
Händler-Rolle weiterentwickeln: Die persönliche Beratung verliere nicht an Bedeutung. Die anspruchsvolle Konfiguration sowie die Berechnung der Gesamtbetriebskosten erfordern persönliche Beratung. Das eröffnet wiederum die Chance, mithilfe von Analysetools eigene Erkenntnisse mit den Lkw-Flottendaten der Kunden zu kombinieren. Für viele heißt das: umfangreiche Investitionen in IT und Datenanalyse sowie in ihr
Händlernetzwerk.
Kundenwunsch nach alternativen Antrieben ernst nehmen: Da es voraussichtlich noch einige Jahre dauern wird, bis alternative Antriebe die Flotten dominieren, könnten kurzfristig Hersteller Interessenten erste Elektro- und Hybrid-Prototypen zum Testen überlassen. Mittelfristig wäre eine größere Auswahl an modernen Verbrennungsmotoren mit deutlich niedrigeren Emissionen, aber dennoch wettbewerbsfähigen Gesamtbetriebskosten, wichtig.
Neue Technologien in ein Gesamtkonzept einbinden: Dieses Feld betrifft insbesondere die beiden Themen autonomes Fahren und digitale Plattformen. Selbstfahrende Trucks bedeuten, dass Hersteller in Zukunft nicht mehr nur einzelne Lkws verkaufen, sondern umfassende Angebote rund um die Transportsysteme von morgen entwickeln. Digitale Spediteure errechnen mit Algorithmen die aktuellen Marktpreise für Lkw-Fracht und werden zum Bindeglied zwischen Warenversendern und Transporteuren. Die Folge für die Hersteller: Kunden und Wertschöpfungskette verändern sich. Laut Bain-Studie erwartet jeder zweite Lkw-Käufer, dass digitale Plattformen schon in zehn Jahren mehr als 40 Prozent des Frachtvolumens in Europa kontrollieren.
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