Future Mobility : E-Mobilität nimmt auch bei Nutzfahrzeugen fahrt auf

Die E-Mobilität nimmt auch im Nutzfahrzeugbereich Gestalt an. Ein Beispiel gibt Ikea Österreich: Von Wien Strebersdorf will das Unternehmen die Hauptstadt und das Umland emissionsfrei beliefern. Die Elektro-Transporter dafür stammen nicht von einem alteingesessenen Automobilhersteller, sondern von Quantron, die dazu Diesel-Fahrgestelle von Iveco umrüsten. Die traditionellen Hersteller haben es bislang erfolgreich verschlafen, ein ausreichendes Angebot an Elektro-Serienfahrzeugen im Segment der leichten Nutzfahrzeuge bereitzustellen. Diese Angebotslücke schließen nun dynamische Start-ups durch rasch verfügbare Elektrifizierungslösungen. In den für Newcomer bisher weitgehend abgeschotteten Automarkt bläst ein frischer Wind.
Aber auch die Platzhirsche der Autobranche haben die Notwendigkeit zur Elektrifizierung ihrer Modellpalette erkannt. In nächster Zeit ist mit einer rasant wachsenden Vielfalt an E-Fahrzeugen im 3,5-Tonnen-Segment zu rechnen. Und auch in Sachen Ladeinfrastruktur tut sich etwas: Daimler, Traton und Volvo Trucks wollen gemeinsamen den Ausbau der elektrischen Ladeinfrastruktur in ganz Europa vorantreiben.
Anders als im Regionalverkehr stellt sich die Situation im Fernverkehr dar: Marktreife, emissionsfreie Fahrzeugkonzepte sind nicht in Sicht. Zentrale Frage bleibt die Energieversorgung: Oberleitungen entlang der Autobahn wären aufwendige Investitionen. Die Schnellladung der Batterien an der Raststation würde hingegen enorme Energiemengen abrufen und die Stromnetze an die Belastungsgrenze bringen. Experten sehen Wasserstoff als Lösung, um den Elektro-Antrieb auch auf der Langstrecke einzusetzen. Die Lkw-Giganten Daimler und Volvo Trucks wollen bis 2025 ein entsprechendes Brennstoffzellenmodul gemeinsam zur Serienreife bringen.