E-Mobilität : Dieser Würfel war im autonomen Betrieb unterwegs

Industriepartner Continental, die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) und die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) hatten sich zusammengetan, um einen dreitägigen, autonomen Testbetrieb auf dem Frankfurter Hochschul-Gelände abzuhalten. Elektrisches Vehikel der Wahl ist „CUbE“ (Continental Urban Mobility Experience), Hersteller ist das französische Technologieunternehmen EasyMile.

Die VGF kommt als möglicher, künftiger Betreiber eines solchen Mobilitätssystems in Frage. Ziel des dreitätigen Testbetriebs, der vom 17. bis 19. April in Frankfurt stattfand, war es, praktische Erfahrung über das Verhalten fahrerloser Fahrzeuge zu sammeln. Durch die Partnerschaft und den gemeinsamen Testbetrieb werden Entwicklungsmöglichkeiten für autonomes Fahren im Stadtgebiet erforscht.

Dabei wurden Anforderungen an die fahrerlose Mobilität und die zugehörigen Nutzungsmodelle gemeinsam und realitätsnah untersucht. Der Campus der Frankfurt UAS bietet dafür passende Bedingungen. Das Besondere hierbei ist, dass die Studierenden, Mitarbeitenden und Gäste der Frankfurt UAS den CUbE als Shuttle in der Testphase beliebig oft nutzen konnten. Anschließend wurden die Fahrgäste gebeten, an einer kurzen Befragung zur Fahrt teilzunehmen – die Auswertung läuft noch. „Mit diesem Testbetrieb machen wir zukünftige Mobilitätskonzepte erlebbar und sammeln zugleich wichtige Erfahrungswerte“, sagte Andree Hohm, Leiter des Projekts Self-Driving Car bei Continental im Vorfeld.

Die sich verändernde Mobilität in Städten ist auch für die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main ein wichtiges Thema. Zum Testbetrieb sagte VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer: „Teile der hier verwendeten Technologie, wie beispielsweise die Sensorik, sind Grundbestandteile für das bei der VGF für unsere Straßenbahnen entwickelte Fahrer-Assistenzsystem (FAS), mit dem Unfälle reduziert oder verhindert werden."

Wir wollen diese Technologie auf weiteren Gebieten anwenden und haben hier die Möglichkeit, sie in einem Demonstrationsbetrieb zu erproben. “Wichtig“, so Rüffer weiter, „ist in diesem Zusammenhang die Integration der autonomen Fahrzeuge in unsere Betriebsleitstelle und damit die Verknüpfung mit anderen von uns betriebenen Systemen.“

Den Trend zur fahrerlosen und elektrischen Mobilität sieht auch die Frankfurt UAS und erforscht diesen in ihrer Fachgruppe „Neue Mobilität“. Das Forschungsfeld „Autonomes Fahren“ knüpft an die Forschungsschwerpunkte der Frankfurt UAS - Demografischer Wandel, Erneuerbare Energien, Mobilität und Logistik - an: „Jetzt muss die Integration von autonomen Mobilitätslösungen in die bestehende Infrastruktur untersucht werden, damit autonomes Fahren die Option bieten kann, fester Bestandteil der Alltagsmobilität zu werden“, betont Professor Frank Dievernich, von der UAS.

Nach dem Motto „Fährt Selbst und Ständig“ drehen derzeit vier Elektrokleinbusse im fahrerlosen Regelbetrieb auf dem Gelände der Berliner Charité und dem Gelände des Virchow-Klinikums ihre Runden. Getestet werden Modelle der beiden französischen Hersteller Navya und EasyMile. Die Vehikel laden Mitarbeiter, Patienten und Besucher zu einer kostenlosen Mitfahrt ein.

Die Fahrzeuge werden auf Ringlinien mit acht bis neun Haltestellen eingesetzt. Wie bei den Testversuchen in Österreich, muss aus Sicherheitsgründen zunächst eine Aufsichtsperson (Operator) mit an Bord sein, die im Notfall in die Technik eingreifen kann.

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