Plug-In-Hybrid : Diesen Ambulanzwagen gibt es nun mit Hybridantrieb
Der Rettungswagenausstatter Ambulanz Mobile und Ingenieure der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg haben sich zusammengetan, um einen konventionellen Ford Transit mit Hybridantrieb auszustatten – der vermeintlich ersten seiner Art. Der hybride Antrieb wird durch eine Kombination aus Dieselmotor (Frontbereich) und einem an der Hinterachse liegenden Elektromotor realisiert. Zusätzliche Batteriebänke mit einer Speicherkapazität von 24 kWh versorgen den Elektromotor mit Energie. Ein Prototyp wurde auf der diesjährigen Messe RETTmobil in Fulda vorgestellt, wo auch der Wiener Rettungswagenausstatter Dlouhy vertreten war, der dafür bekannt ist, Fahrzeuge für die Wiener Rettung umzubauen.
Der elektrische Antrieb des Ambulanzwagens hat eine Leistung von 60 kW und stellt ein Drehmoment von 2.000 Nm an der Hinterachse bereit, die den Krankentransportwagen auf rund 90 km/h beschleunigen. Die maximale Elektro-Reichweite liegt laut den Initiatoren bei 70 Kilometern. Um den achsverzweigten Hybridantrieb zu realisieren, kommt ein sogenanntes eDrive-Modul zum Einsatz, wodurch es dem ermöglicht wird, mit herkömmlichem Antrieb oder rein elektrisch zufahren.
Bisher gibt es von Herstellern von Basisfahrzeugen im Bereich Krankentransportwagen noch keine Hybridfahrzeuge. „Diese Lücke wollen wir schließen, unsere Kunden sollen im Klinikbereich wie auch auf längeren Krankentransporten emissionsfrei unterwegs sein können“, sagt Hans-Jürgen Schwarz, Geschäftsführer von Ambulanz Mobile.
Projektleiter Gerd Wagenhaus von der Universität Magdeburg merkt an, dass achsverzweigte Hybriden noch eher selten sind: „Die mechanische Entkopplung des Antriebsstranges hat in diesem Zusammenhang die größte Herausforderung bei der Entwicklung des eDrive-Moduls dargestellt“, so Wagenhaus. Dadurch ist seinen Worten zufolge jedoch eine exakte Auslegung des Elektroantriebs möglich geworden – „geeignet für verschiedene Einsatzszenarien im intralogistischen Bereich, also zum Beispiel Kliniktransporte, sowie im Überlandtransport“.
Mit der Universität Magdeburg und Ambulanz Mobile mit Sitz in Schönebeck brachten zwei Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft ihr Know-how ein. Das Gemeinschaftsprojekt ist dabei im Rahmen des Projekts „COMO – Competence in Mobility“ realisiert worden. Damit einher gingen Fördergelder des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Sachsen-Anhalt. Bei Ausstellungsauftritten des Hybrid-Prototyps soll es nicht bleiben. Laut Hans-Jürgen Schwarz, Geschäftsführer von Ambulanz Mobile, ist eine Serienzulassung des Hybrid-Krankenwagens geplant.
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