Vienna Autoshow 2018 : Die Automobil-Branche ist im Aufwind
Im Jahr 2017 wurden insgesamt 457.174 Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen. Das ist ein Plus von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen stieg laut aktuellen Daten der Statistik Austria um 7,2 Prozent und erreichte mit insgesamt 353.320 den zweithöchsten Wert in der Geschichte des österreichischen Fahrzeughandels. Der Rekord aus dem Jahr 2011 mit 356.145 verkauften Pkw wurde damit nur knapp verfehlt.
Auch im Nutzfahrzeugbereich gab es saftige Steigerungen: 44.127 neuzugelassene Lkw im Jahr 2017 stellen den höchsten, jemals gemessenen Wert in Österreich dar. Der Löwenanteil dieser Steigerung ist auf den Bereich der Klein-Lkw bis 3,5 Tonnen zurückzuführen, die gegenüber dem Vorjahr um satte 11,8 Prozent zulegen konnten. Das liegt wohl auch an Pick-up Fahrzeugen, die als Lkw zugelassen werden können und somit vorsteuerabzugsberechtigt sowie von der NoVA befreit sind. Im Rahmen der Vienna Autoshow wurde denn auch der diesjährige „Pick-up Award“ für den VW Amarok an Volkswagen Nutzfahrzeuge, vertreten durch Sepp Ebner, Mag. Gerhard Kisslinger und Mag. Karin Angerer, überreicht.
Leicht rückläufig entwickelte sich im letzten Jahr der Absatz bei Lkw-Fahrgestellen über 3,5 Tonnen. Das wurde jedoch durch eine deutliche Absatzsteigerung bei den Sattelzugmaschinen um 7,4 Prozent mehr als ausgeglichen: Hier kletterte die Zahl der Neuzulassungen im Jahr 2017 auf insgesamt 4.233 Sattelzugfahrzeuge.
Iveco mit Transportern auf der Messe
Heuer ist mit Iveco erstmals auch eine Marke auf der Vienna Autoshow vertreten, die sich ausschließlich auf Nutzfahrzeuge spezialisiert hat. In der Messe Wien ist der Iveco Daily Blue Power zu sehen, der sich insbesondere auch durch die Variabilität des Antriebs auszeichnet: Ausgestellt ist der neue Daily einmal mit Kofferaufbau und Erdgasantrieb (CNG) und als Kastenwagen mit Elektromotor. Mag. Karin Tober überreichte vor Ort die begehrte Trophäe „International Van of the Year“ an Iveco Austria, vertreten durch Mag. Karl-Martin Studener, Komm.-Rat Martin Stranzl und Angelika Stadler.
Megatrends im Autosektor
Im Pkw-Bereich sind einige Megatrends erkennbar: Zum einen ging der Absatz an Dieselfahrzeugen heuer um rund sieben Prozent zurück, zugunsten von Benzinfahrzeugen, deren Absatz sich um ein Viertel erhöhte. Damit gibt es im traditionellen „Dieselland“ Österreich erstmals wieder einen annähernd ausgeglichen großen Absatz von Diesel und Benzinfahrzeugen. Die Ursachen darin sind wohl in den Diskussionen rund um die Umweltverträglichkeit von Diesel und den bekannt gewordenen Manipulationen bei den Abgasgrenzwerten zu suchen. Dies führte nicht zuletzt zur Einführung der Umweltzonen in vielen deutschen Städten und Diskussionen über steuerliche Maßnahmen rund um den Dieselkraftsoff. Da dies womöglich auch den Wiederverkehrswert der Fahrzeuge beeinflusst, sind die Konsumenten in diesem Bereich offenbar vorsichtig geworden und setzen vermehrt auf Autos mit Ottomotoren, die in der Anschaffung obendrein billiger sind.
Ein weiterer Trend ist das sogenannte Downsizing: Es wurden zwar im letzten Jahr mehr leistungsstärkere Pkw verkauft als früher und rund zwei Drittel aller abgesetzten Fahrzeuge haben 106 PS oder mehr. Gleichzeitig geht jedoch der Hubraum der Fahrzeuge zurück: Den stärksten Zuwachs gab es bei Autos mit einem Hubraum zwischen 1.251 bis 1.500 ccm (+15,6%). Ebenso erhöhte sich der Anteil an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben anteilsmäßig enorm, was jedoch aufgrund der geringen Ausgangsbasis nach wie vor zu keiner großen Stückzahl führte. Die größte Steigerung gab es hier bei den Neuzulassungen von Benzin-Hybrid-Pkw – die wichtigste Kraftstoffart unter den alternativ betriebenen Pkw – die sich um 85,8 Prozent auf 8.161 erhöhte. Neuzulassungen mit reinem Elektroantrieb nahmen um 42,0 Prozent zu. Im Jahr 2017 waren es 5.433 E-Fahrzeuge.