Freiheit ist schön, die Freiheit aufs Gaspedal zu treten kostet allerdings Geld. Denn der Fahrstil ist für den Spritverbrauch entscheidend und sämtliche technologische Errungenschaften wie zum Beispiel der GPS-Tempomat sind für die Katz, wenn man am Berg einfach das Gaspedal durchdrückt. Um das zu verhindern, bringt Volvo nun den FH Reloaded auf den Markt. Diese speziell auf Flottenkunden im Fernverkehr ausgerichtete Modellvariante gibt dem Fahrer einige technische Restriktionen mit auf den Weg, um den Spritkonsum zu begrenzen. So riegelt der Lkw bei manueller Betätigung des Gaspedals bei 85 km/h ab, auch manuelle Schalteingriffe sind nicht mehr möglich. Damit ist auch der Schalthebel neben dem Fahrersitz überflüssig. Anstatt dessen wird das I-Shift-Getriebe nur noch über Knöpfe am Hauptbedienfeld gesteuert.
Das Fahrertraining von Dynafleet gibt Lenker und Fuhrparkleiter ein direktes und transparentes Feedback über den Fahrstil. Es zeigt auch an, ob die verbrauchsschonenden Assistenten, wie der vorausschauende Tempomat, entsprechend genutzt werden. Der GPS-Tempomat „I See“ ist im FH Reloaded bereits werkseitig im maximalen Eco-Level mit einer Hysterese-Einstellung von -10/+5 km/h fixiert. Vor Anstiegen und am Ende der Abhänge beschleunigt der Lkw auch kurzfristig über 90 km/h, um Schwung zu holen – freilich nur so kurz, dass kein Eintrag auf der Fahrerkarte erfolgt. Ein interessantes Detail: Auch „I See“ arbeitet nun mit direkt im Fahrzeug installierten, topografischen Karteninformationen. Volvo setzt damit nicht mehr auf eine cloudbasierte Lösung, wie bisher. Diese hatte zwar den Vorteil, dass das Kartenmaterial stets höchst aktuell war, allerdings laufend über eine SIM-Karte per Funkverbindung heruntergeladen werden musste. In Gegenden mit schlechtem Empfang könnte das ein Problem darstellen, der Tempomat mit fest installierten Karten-Infos hat sich daher allgemein durchgesetzt.
Als weitere Maßnahme zur Verbesserung der Effizienz ist der FH Reloaded nur mit Reifen der Rollwiderstandsklassen A oder B erhältlich, derzeit etwa der Michelin Energy X-Line und der Goodyear FuelMax. Zudem kann der Reloaded auch nur mit schnellen Achsübersetzungen von 2,47 oder 2,31 konfiguriert werden. Das senkt die Motordrehzahl und soll als spritsparende Maßnahme dienen. Dass unser Testfahrzeug mit der 2,31er-Übersetzung bergauf nicht unbedingt zum Rennwagen wird, versteht sich dabei von selbst.