Alternative Kraftstoffe : Der Antriebstrang der Zukunft

Entwurf des Tesla Semi Elektro-Trucks
© Tesla

Weihnachten steht vor der Tür und wie immer um diese Jahreszeit boomt die Konjunktur, insbesondere der Handel. Wenn Sie jetzt vielleicht gerade online dabei sind, Ihre Weihnachtsgeschenke zu kaufen, dann sind Sie damit nicht allein: Immer mehr Menschen kaufen Ihre Waren im Internet, ob Spielwaren, Kleidung oder sogar Frischeprodukte wie Lebensmittel. Man muss also kein Hellseher sein, um gerade im Bereich der Kurier-Express-Dienste steigende Wachstumsraten zu prognostizieren. Davon profitiert auch der Transporter-Markt: Der Absatz an Klein-Lkw steigt Jahr für Jahr.

Für die Städte und das Verkehrsaufkommen ist diese Entwicklung Fluch und Segen zugleich. Einerseits nimmt natürlich die Anzahl an Fahrten mit leichten Nutzfahrzeugen im Stadtgebiet deutlich zu. Andererseits kann dies insgesamt auch zu einer Verkehrsentlastung beitragen, wenn viele Menschen dafür nicht mit dem Auto in die Shoppingtempel an den Stadträndern pilgern. Insgesamt ist es aber so, dass Waren meist einzeln bestellt und auch versendet werden. Hier in Zukunft eine vernünftige Bündelung der Sendungen zwischen den verschiedensten Quell- und Zielorten zu erreichen, ist die große Herausforderung einer nachhaltigen Logistik.

Gleichzeitig wird auch an emissionsarmen Lösungen für die letzte Meile gearbeitet. Anders als im Fernverkehr stellen hier Elektrofahrzeuge eine echte Alternative zum Verbrennungsmotor dar, die nicht zuletzt durch mögliche Einfahrtbeschränkungen für Dieselfahrzeuge in die Stadtzentren begünstigt würde. Aber auch andere Lösungen, wie das Lastenrad oder Paket-Abholzentren könnten sich künftig vermehrt etablieren.

Kein E-Antrieb im Fernverkehr

Es scheint, als habe der Elektro-Hype zumindest im Fernverkehr vorerst ein Ende gefunden. Drei der großen Lkw-Hersteller setzen bei den alternativen Antrieben hier auf Erdgas. In verflüssigter Form, als LNG, ermöglicht Gas große Reichweiten. Das Problem liegt noch an der Infrastruktur: In Österreich gibt es gerade einmal eine Tankstelle, in vielen anderen Ländern Europas ist die Lage nicht besser.

Sollte sich das ändern, dann hat LNG aber großes Potenzial: Als Flüssigtreibstoff kann es platzsparend gelagert und transportiert werden, die Betankung geht relativ schnell vonstatten. Weltweit wird Erdgas auf längere Sicht noch in ausreichender Menge vorhanden sein – mehr noch: Derzeit wird es häufig im Rahmen der Ölförderung abgefackelt ohne daraus einen Nutzen zu ziehen. Würde dieses vernichtete Energiepotenzial sinnvoll genutzt werden, dann wäre das allein schon eine Entlastung für das Klima.

Abgesehen davon entsteht bei der Verbrennung von Erdgas, also Methan, weniger CO2 als bei einer Dieselverbrennung. Experten sehen Gas daher als Brückentechnologie hin zu einer Mobilität, die ohne fossile Energieträger auskommt. Bis dahin wird es aber noch dauern, denn bislang fehlt noch der große Wurf in der Akku-Technologie ­– daran ändert auch die (unrealistische) Ankündigung von Tesla nichts, schon 2019 einen schweren, elektrischen Fernverkehrs-Lkw produzieren zu wollen. Bei MAN in Steyr werden Anfang 2018 hingegen bereits die ersten E-Sattelzugmaschinen für den Einsatz im Verteilerverkehr übergeben.