Assistenzsysteme : Lkw bekommt Abbiegeassistenten zum Nachrüsten

© Brucker

Das Land Baden-Württemberg hat die Aktion Abbiegeassistent auf Initiative des Verbands Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL) gestartet. Beteiligt ist auch das deutsche Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die Aktion sieht vor, 500 Lastwagen mit Abbiegeassistenten nachzurüsten und zwei Jahre lang wissenschaftlich zu begleiten.

„Die Sicherheit unserer Fahrer und aller Verkehrsteilnehmer hat für uns höchste Priorität. Daher haben wir uns sofort entschlossen, bei der Aktion mitzuwirken“, betont Geschäftsführer Stefan Brucker. Das Förderprogramm bietet drei verschiedene Nachrüst-Lösungen, die der VSL zuvor mit der Hochschule Furtwangen evaluiert hat. Brucker entschied sich für das Modell „Dometic Perfect View“. Es kostet rund 500 Euro.

Dieser Abbiegeassistent ist für sämtliche Lkw-Marken bestellbar – und somit auch als Nachrüstlösung zu nutzen. Die Signale der Kamera lassen sich laut Hersteller nahezu immer mit vorhandenen Navigationssystemen kombinieren. Voraussetzung dafür ist eine ausreichend hohe Auflösung des Displays. Die Videotechnik ist gleich nach dem Einschalten aufnahmebereit. Dies kann zum Beispiel über das Signal des Blinkers erfolgen.

Der nachgerüstete Lkw wird zwei Jahre wissenschaftlich begleitet.

Von außen ist die Kamera des Abbiegeassistenten nur mit geschultem Blick zu erkennen.

Kamera lässt Kälte "kalt"

Die Kamera funktioniert nach Herstellerangaben auch nach kalten Nächten oder an kühlen Wintertagen. Auch Vibrations-, Stoß- und Feuchtigkeitsresistenz (Schutzklasse: IP 68) der Kamera kann der Hersteller nachweisen. Die Kamera ist eine Farb-Zylinderkamera (NTSC, 1/4" CMOS) mit einem Weitwinkelobjektiv (Bildwinkel 150° diagonal). Die Größe der Kamera beträgt nur 76 x 30 Millimeter und lässt sich somit unscheinbar an der rechten Seite des Lkw montieren. Die Nfz-Werkstatt benötigte für die Montage des gesamten Systems rund drei Stunden.

Im Fahrerhaus ist der tote Winkel über den Monitor zu erkennen.

Die Kamera im Fahrerhaus erlaubt die Überwachung des toten Winkels.

Der Monitor befindet sich im rechten oberen Eck des Fahrerhauses.

„Ich hab den Assi“

Begleitend gibt es die Aktion „#IchHabDenAssi“, die das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ins Leben gerufen hat. Ist der Abbiegeassistent am Fahrzeug nachgerüstet, gibt auch den obligatorischen Aufkleber dazu.

Die beiden Geschäftsführer der Spedition, Stefan Brucker und Arno Brucker (v.l.), haben sich bewusst für die Teilnahme an der Aktion Abbiegeassistent entschieden und den Nachrüst-Lkw gestellt.

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