E-Mobilität : MAN eTGM erstmals für den Baustoffhandel unterwegs
Als erstes Unternehmen im deutschen Baustoffhandel nimmt die Stark Deutschland GmbH in Kooperation mit der Hochschule Fulda an einem Praxistest für vollelektrische Logistik teil. Im Zentrum dieses realen Einsatztests steht die Auslieferung von Baustoffen mit einem vollelektrischen Lkw von MAN Truck & Bus, dem MAN eTGM, in Kombination mit einem Elektro-Mitnehmstapler. Für den MAN eTGM ist es der erste Einsatz im Baustoffhandel, der aufgrund seiner weniger gleichförmigen Routen ein neues Einsatzgebiet für den Elektro-Truck darstellt. Stark Deutschland ist Teil der internationalen Stark Group, mit Sitz in Kopenhagen, und einer der führenden Baustoffhändler in Deutschland. In rund 260 Niederlassungen erwirtschaften rund 6.000 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von circa 2,5 Milliarden Euro.
"Zunächst haben wir die möglichen Touren in drei verschiedenen Städten analysiert. Anschließend wurde für den Kunden mittels Shortlist eine Handlungsempfehlung für den Ersteinsatz des eTGM ausgearbeitet."Michael Voll, Head of MAN Transport Solutions Consulting
Das Einsatzgebiet für diesen Praxistest ist die Rhein-Main-Region. In den Niederlassungen Frankfurt am Main und Darmstadt von Raab Karcher, einer Marke von Stark Deutschland, sind Ladestationen mit 55 kW Ladeleistung errichtet worden. Dort wird der MAN eTGM seine Touren starten und beenden. Im Rahmen des Praxistests sollen in den kommenden Monaten Daten gesammelt werden, um das Potential von E-Lkw im Lieferverkehr zu untersuchen.
Der Startschuss des Projektes und die Inbetriebnahme des eTGM mit 26 Tonnen fiel am 29. November 2021. "Bereits im März 2021 hat sich die Stark Group im Rahmen der ‚Science Based Targets‘ auf das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens verpflichtet. Mit der Anschaffung des E-Lkws und dem Start des Projektes streben wir diesem Ziel gemeinsam mit der Hochschule Fulda und unseren starken Lieferantenpartnern nun auch in Deutschland noch stärker entgegen", betont Michael Knüppel, CEO bei Stark Deutschland.
Da bereits mehr als 95 Prozent der rund 260 Niederlassungen im Markennetzwerk von Stark Deutschland mit Ökostrom betrieben werden, verbessert sich die Klimabilanz des Projektes zudem durch das Laden "grüner" Energie. Insbesondere in urbanen Gegenden stelle zudem die Geräuschbelastung einen enormen Vorteil des eTGM dar, der im Gegensatz zu Lkw mit Verbrennungsmotoren deutlich geräuschärmer unterwegs ist.
"Nach zwei Wochen im Einsatz bestätigen uns die Reaktionen unserer Kunden, dass wir mit der Teilnahme an dem gemeinsamen Projekt mit der Hochschule Fulda eine richtige und vor allem wegweisende Entscheidung getroffen haben", sagt Timo Kirstein, Geschäftsführer Vertrieb bei Stark Deutschland. "Wir sind sicher, dass das Thema Nachhaltigkeit in Zukunft ein noch stärkerer Erfolgsfaktor sein wird."Die Reichweite des MAN TGM "26.360 E LL" beträgt je nach Einsatzgebiet, klimatischen und topographischen Bedingungen bis zu 200 Kilometer. Der eTGM wird von einem 264 kW (360 PS) leistenden Elektromotor angetrieben, der ein Drehmoment von maximal 3.100 Nm bereitstellt. Nebenaggregate wie Servolenkung, Luftkompressor sowie die Klimaanlage werden elektrisch betrieben und über das Energiemanagement bedarfsabhängig und damit energiesparend gesteuert.
Das Aufladen der Batterien ist entweder mit einer Ladeleistung von 22 oder 44 kW mit Wechselstrom oder als sogenanntes "High-Power-Charging" mit bis zu 150 kW/800V Gleichstrom möglich. Zusätzlich ist das Fahrzeug mit einem Elektro-Mitnahmestapler ausgestattet, der eine Traglast von bis zu 2,5 Tonnen aufweist und mit einem 13 kW-Elektromotor betrieben wird.