Schweden : Start des weltweit ersten eHighways

Siemens-Oberleitungssystem für Lkw mit Partner Scania
© Scania

Dabei kommen zwei Diesel-Hybrid-Fahrzeuge von Scania zum Einsatz, die in Zusammenarbeit mit Siemens für den Einsatz unter der Oberleitung angepasst wurden. „Der Siemens-eHighway ist im Vergleich zu Verbrennungsmotoren doppelt so effizient. Die Siemens-Innovation versorgt Lkw über eine Oberleitung mit Strom. Das bedeutet nicht nur eine Halbierung des Energieverbrauchs, sondern auch eine Verringerung der lokalen Luftverschmutzung“, sagt Roland Edel, Chefentwickler bei der Siemens-Division Mobility.

TRAKTUELL

Hier geht's zum aktuellen ePaper!

Mit dem zweijährigen Testbetrieb möchten die schwedische Transportbehörde Trafikverket und der Regierungsbezirk Gävleborg nun Erkenntnisse darüber sammeln, ob sich das Siemens-eHighway-System für eine zukünftige dauerhafte kommerzielle Nutzung und einen weiteren Ausbau eignet. „In Schweden wird der mit Abstand größte Teil der Güter auf der Straße transportiert. Nur ein begrenzter Teil kann auf andere Verkehrsmittel verlagert werden. Um Lkw auch weiterhin für den Güterverkehr einsetzen zu können, müssen wir die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufheben. Elektrifizierte Straßen sind deshalb eine perfekte Ergänzung zum Transportwesen“, sagt Anders Berndtsson, Chefstratege der schwedischen Transportbehörde Trafikverket.

Kernelement des Systems ist ein intelligenter Stromabnehmer in Kombination mit einem Hybridantriebssystem. Ein Sensorsystem ermöglicht dem Stromabnehmer bei einer Geschwindigkeit bis 90 km/h den Kontakt zur Oberleitung herzustellen und zu unterbrechen. Entsprechend ausgerüstete Lastwagen versorgen sich während der Fahrt aus Oberleitungen mit elektrischer Energie und fahren dann effizient und lokal emissionsfrei. Dank des Hybridsystems ist auch ein Betrieb ohne Oberleitung möglich und die die Flexibilität herkömmlicher Lkw bleibt erhalten. Die eHighway-Technologie verfügt über eine offene Konfiguration. So können neben dem in Schweden zum Einsatz kommenden Diesel-Hybrid-Antrieb alternativ beispielsweise Batterie- oder Erdgaslösungen realisiert werden. Das erlaubt eine flexible Anpassung des Systems an den spezifischen Anwendungsfall.