Sicherheit : Die bestmöglichen Assistenten für alle neuen Lkw - jetzt!

© Ludwig Fliesser

Immer wieder ereignen sich tragische Unfälle zwischen Lkw und Fußgängern oder Radfahrern, vor allem beim Rechtsabbiegen. Technische Hilfestellungen für den Fahrer gäbe es schon in Form eines Abbiegeassistenten, teilweise in Serienfahrzeugen, teilweise als Nachrüstlösung. Auch Bird-View-Kameras, die den Lkw und seine Umgebung aus der Vogelperspektive darstellen, wären eine Möglichkeit, für mehr Überblick im Cockpit zu sorgen. Aktuell sind aber all diese Dinge rein freiwillig und kosten Geld. Es entscheidet somit der Lkw-Käufer, nicht unbedingt der Fahrer und schon gar nicht der potenziell betroffene Fußgänger, ob das Fahrzeug die maximale Sicherheit bietet oder nicht. Da die Frächter in einem extrem harten Wettbewerbsumfeld operieren, sind sie oft nicht bereit, Mehrkosten für optionale Assistenten beim Fahrzeugkauf zu schlucken. Der Beweis: gerade einmal 20 Prozent der österreichischen Kunden haben im aktuellen Actros das Sicherheitspaket mit ABA-4-Fußgängernotbremsassistent bestellt. Das ist sehr schade, denn damit bestimmen letztendlich die wirtschaftlichen Interessen des Lkw-Käufers, ob die maximal verfügbare Fußgängersicherheit auch tatsächlich im Straßenverkehr Realität wird. Und diejenigen, die das freiwillig tun, müssen den wirtschaftlichen Nachteil gegenüber ihren Konkurrenten in Kauf nehmen. Viele Experten sehen deshalb eine verpflichtenden Abbiege- und bestverfügbaren Notbremsassistenten in allen neuzugelassenen Fahrzeugen als einzig vernünftige Lösung, am besten europaweit! Gerade beim Notbremsassistenten ist nicht einzusehen, warum der Gesetzgeber bei Tempo 80 nur eine Geschwindigkeitsreduktion um 20 km/h auf stehende Hindernisse vorschreibt, wenn bereits Systeme verfügbar sind, die unter optimalen Fahrbahnbedingungen auf der Autobahn eine Bremsung bis zum Stillstand schaffen.

https://youtu.be/nbv6cY3N2u4

Demonstration des ABA 4 auf dem ÖAMTC-Testgelände in Teesdorf