Technologie : Vollautonomer Bus erneut in Unfall verwickelt

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Autonomes Fahren zählt zu den Top-Themen der aktuellen Mobilität. Noch steckt die Technologie in den Kinderschuhen, vor allem was vollautonome Fahrzeuge anbelangt. Fahrerassistenzsysteme in modernen Pkw gibt es ja zuhauf, diese dienen jedoch als Unterstützung für den Fahrer und können diesen noch nicht ersetzen. „Automatisierte und teilautomatisierte Fahrzeuge werden sich wahrscheinlich schneller durchsetzen, als sich viele heute vorstellen können. Bis derartige Fahrzeuge tatsächlich im Realbetrieb fahren, sind aber noch viele Fragen und Rahmenbedingungen zu klären“, meint zum Beispiel Karl Rehrl, Leiter des Forschungsschwerpunkts Mobilität bei Salzburg Research.

Vollautonomes Fahren eignet sich laut Experten zunächst nur für abgeschlossene Gebiete, etwa Flughäfen, Messegelände, Bergwerke und Schottergruben oder auf fix vorgegebenen Strecken – etwa Buslinien. Gerade in diesem Bereich erreichte uns soeben eine Meldung aus der US-Glücksspielmetropole Las Vegas. Dort ist am Mittwoch, 9. November 2017, ein fahrerloser Bus, der erst zwei Stunden im Einsatz war, mit einem Sattelzug zusammengestoßen, berichtet Spiegel online. Pikantes Detail am Rande: Ein baugleicher Bus des französischen Busherstellers Navya ist seit Mitte Oktober Bestandteil eines Projekts von Salzburg Research. Im Rahmen dessen fand in Salzburg am 19. Oktober 2016 die erste Fahrt eines vollautonomen Minibusses in Österreich statt. An Bord waren nicht nur hochrangige Politiker vom Verkehrsminister abwärts sondern auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Seitdem läuft ein Feldversuch mit dem Bus des Typs „Navya Arma“ in der Gemeinde Koppl im salzburgerischen Flachgau.

https://youtu.be/u7pV4vxD1bs

Auch in der Schweiz finden in der Stadt Sitten bereits Versuche mit den selbstfahrenden Bussen der Firma Navya statt. Hier war es im vergangenen Jahr zu einem Zusammenstoß gekommen, als der Bus die geöffnete Heckklappe eines Lieferwagens touchierte. Sowohl die Sensoren des autonomen Fahrzeugs, als auch der an Bord befindliche Operator hatten diese nicht als Gefahr erkannt. Der Testbetrieb wurde daraufhin kurzzeitig unterbrochen. Nach einer ausführlichen Analyse des Vorfalls und entsprechenden Maßnahmen zur Unfallprävention konnte der Betreiber, die schweizerische Postauto AG, den Betrieb jedoch wieder aufnehmen.

An dem Unfall in Las Vegas soll der Bus jedenfalls nicht schuld gewesen sein. Der Lastwagenfahrer hatte das Fahrzeug beim Reversieren übersehen, der Bus aufgrund der Gefahrensituation gestoppt. Es gab weder größere Beschädigungen noch Verletzte im Bus – das Fahrzeug hat auch nach dem Zusammenstoß noch zwei weitere Runden der Demostrecke absolviert, berichtete Sky News online.