Marktentwicklung : Transportwesen: Was das zweite Quartal 2018 verteuert hat

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Während der Kapazitätsindex im zweiten Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal (Index 110,1) um 36,3 Prozent auf 70,1 Prozent sank, stieg der Transportpreisindex im zweiten Quartal 2018 auf 107,9 Punkte. Das entspricht einer Steigerung von 17,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal (Index 92,1). Als Gründe werden die stetig steigenden Kraftstoffpreise und Fahrerkosten beziehungsweise die Knappheit der Kapazitäten bei Fahrern sowie Frachtraum-Engpässe – bei einer zeitgleich über alle Branchen hinweg noch immer steigenden Transportnachfrage – genannt.

Positiv zu bewerten ist, dass im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 (Index 65,8) der Kapazitätsindex im zweiten Quartal 2018 um 6,6 Prozent höher lag. Jedoch liegt auch der Preisindex mit 6,6 Prozentpunkten über demjenigen vom zweiten Quartal 2017.

Unter näherer Betrachtung zeigt sich, dass im zweiten Quartal 2018 der Kapazitätsindex einen starken aber erwarteten Rückgang machte und sich in allen drei Monaten um einen Durchschnittswert von 69,9 bewegte. Der Preisindex entwickelte sich ebenfalls schrittweise, wobei im Mai der höchste Wert seit Oktober 2017 erreicht wurde. Vergleicht man die Durchschnittspreise des zweiten Quartals 2018 mit dem zweiten Quartal von 2016 beziehungsweise 2017, wird deutlich, dass der Preisindex dieses Jahr den höchsten Wert aufweist.

Während zu Beginn 2018 mehr Kapazitäten verfügbar waren als in den Monaten davor, sank die Kapazität erwartungsgemäß im zweiten Quartal dieses Jahres wieder auf das Niveau am Jahresende 2017. Im Mai war der Kapazitätsindex am niedrigsten (Index 65,4).

Branchenspezifische Preissteigerung

Insbesondere die Branche für Baumaterial sowie die Papierindustrie verzeichneten eine deutliche Preissteigerung. In der Papierindustrie erhöhte sich der Index von 98,6 (Quartal 2018) auf 115,9 im zweiten Quartal (ein Plus von 17,5 Prozent). Der Preisindex für Baumaterial stieg von 86,2 (Erstes Quartal 2018) im zweiten Quartal dieses Jahres auf 101,6. In der Holzindustrie entwickelte sich der Preisindex im zweiten Quartal relativ stabil. Er verzeichnete mit 1,5 Milliarden Euro einen Anstieg auf 100,8 Punkte (ein Plus 4,1 Prozent).

Kontinuierlicher Anstieg des Dieselpreisindex

Für den Dieselpreisindex wurden analog zu den anderen Indizes die Durchschnittswerte des Sechsmonatszeitraums von Januar bis Juni 2008 zugrunde gelegt (Index 100). Im Allgemeinen gibt es einen positiven Zusammenhang zwischen dem Dieselpreis- und dem Preisindex, was eindeutig den Einfluss des Dieselpreises auf die Transportkosten und damit auf die Preise belegt. Der Dieselpreisindex legte im zweiten Quartal 2018 kontinuierlich zu. Insgesamt verzeichnete er im Vergleich zum ersten Quartal mit 17,2 Prozent einen deutlichen Anstieg.

Stärkster Rückgang des ETFI seit dem vierten Quartal 2011

Grundlage des ETFI (European Trade Flow Index) ist der von Capgemini Consulting ermittelte Global Trade Flow Index (GTFI), eine Kennzahl für den weltweiten Handel. Das Handelsvolumen hat erheblichen Einfluss auf die Nachfrage nach Transportleistungen und damit auf die Preise. Es wird erwartet, dass die Handelsvolumina in Europa um 11,6 Prozent zurückgehen und damit von 2.330 Milliarden Euro im ersten Quartal 2018 auf 2.060 Milliarden Euro im zweiten Quartal des Jahres fallen. Dies wäre der größte Rückgang seit Beginn der ETFI-Messungen (viertes Quartal 2011).

Damit dürfte das Handelsvolumen im zweiten Quartal 2018 voraussichtlich um 8,3 Prozent geringer ausfallen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (zweites Quartal 2017). Dies wäre der größte Rückgang seit Beginn der ETFI-Messungen (Viertes Quartal 2011) weisen die Autoren hin. Eine Veränderung im Transportmarkt könnte jedoch die Lockerung der EU-Kabotage-Verordnung, eine vielerorts prognostizierte verhaltenere Konsumnachfrage und eine Abkühlung der Wirtschaftsentwicklung bewirken.

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