Neuvorstellung : Transporter 4.0: Der neue Iveco Daily

© Ludwig Fliesser

Das Tempo mit dem Iveco sein Zugpferd im leichten Nutzfahrzeugbereich erneuert ist atemberaubend. Haben wir nicht erst vor zwei Jahren über einen neuen Daily berichtet? Oder waren es drei? Und trotz dieser flotten Modellwechsel ist es Iveco gelungen, diesmal einen echten Innovationssprung zu machen. Das Fahrzeug selbst hat - eh klar - eine neue Front erhalten, sprich einen neuen Kühlergrill. Dieser lässt noch mehr Luft zum Motorraum durch und das reduziert den aktiven Lüftereinsatz, was Sprit sparen soll. Außerdem sei das auch für die neue Spitzenmotorisierung von 210 PS erforderlich, hört man seitens Iveco. Ermöglicht wird die Leistungssteigerung übrigens durch einen neuen Abgasturbolader mit elektronischer Steuerung und variabler Geometrie.

Darüber hinaus hat der neue Iveco Daily nun eine elektromechanische Lenkung, die Lenkkraftverstärkung erfolgt also elektrisch und nicht mehr hydraulisch. Das ermöglicht eine dynamische Anpassung der Steuerung in Abhängigkeit der Geschwindigkeit. Ein eigens zuschaltbarer City-Modus erleichtert dabei das Lenken speziell im Stadtverkehr bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. So lässt sich der neue Daily ohne viel Kraftaufwand im Berufsverkehr durch die Stadt lenken, was vor allem im urbanen Zustellverkehr eine wesentliche Erleichterung für Botendienstfahrer und ähnliche Anwender darstellt. Zudem wurde das Multifunktionslenkrad neu gestaltet: Dank der elektrischen Kraftverstärkung konnte es verkleinert werden, außerdem ist das Lenkrad nun 2-fach, also in Höhe und Neigung, verstellbar.

Der Daily ist wahlweise mit 2.3-Liter oder 3.0-Liter-Motor bestellbar, das breite Leistungs- und Drehmomentspektrum reicht von 116 PS/320 Nm bis zu 210 PS/470 Nm. Abgestuft wird die Motorkraft entweder durch ein manuelles Schaltgetriebe oder die automatische 8-Gang Hi-Matic. Außerdem ist und bleibt der Daily das einzige Fahrzeug in diesem Segment, das bis zu 7,5 t Gesamtgewicht konfigurierbar ist. Ein starker Pluspunkt, wenn es um schwere Lasten und spezielle Fahrzeugaufbauten geht.

Fahrerassistenzsysteme

Die restlichen Neuerungen spielen sich eher im Inneren ab, sprich im Bereich Assistenzsysteme, Vernetzung und digitale Services. Die Basis dafür bildet die elektromechanische Lenkung, die zum Beispiel einen Seitenwind- und einen aktiven Spurhalteassistenten ermöglicht. Ebenso neu ist der verbesserte Notbremsassistent, der das Fahrzeug bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h vor einem stehenden Hindernis abbremsen soll. Stauassistent und Abstandstempomat unterstützen den Fahrer optimal im dichten Verkehr und können die Gefahr von Auffahrunfällen verringern. Eine elektrische Parkbremse erhöht den Komfort und bietet zusätzliche Sicherheit vor unbeabsichtigtem Wegrollen. Die Auflösung des zentralen 7“-Displays in der Mitte wurde weiter verbessert und es lässt sich auch die Bedienoberfläche eines Android- oder Apple-Smartphones darauf spiegeln, wobei man das Telefon allerdings mit einem Kabel verbinden muss.

Wartung, Reparatur und Telematik

Die Ölmenge wurde vergrößert, was die Service-Intervalle auf 50.000 bis 60.000 Kilometer verlängert. Scheinwerfer und Blinker sind von der Stoßstange nach oben gewandert, wo sie besser vor Aufprall geschützt sind. Voll-LED-Scheinwerfer verbessern nicht nur die Nachtsicht sondern haben auch eine deutlich längere Lebensdauer. Außerdem ist der frontseitige Stoßfänger des neuen Daily nun dreiteilig. Im Schadensfall muss so nicht mehr die gesamte Stoßstange getauscht werden, sondern nur noch das betroffene Teil, was die Servicekosten im schadensintensiven Stadtverkehr weiter reduziert. Das Herzstück des neuen Servicekonzepts für den Daily bildet jedoch die „Connectivity Box“. Durch die Übermittlung von Fahrzeugdaten und GPS-Position über eine Sim-Karte können sich anbahnende Defekte schon frühzeitig erkannt und das Fahrzeug schon vorausschauend in die nächstgelegene Werkstatt umgeleitet werden. Die Datenübermittlung erfolgt permanent in Echtzeit und läuft in der Iveco Service-Zentrale in Turin zusammen. Bei Problemen wird von hier aus auch die Ferndiagnose durchgeführt und sogar Softwareupdates lassen sich ohne Werkstattbesuch vornehmen. Im Bedarfsfall kann der Fahrer über die eingebaute Sim-Card auch eine Sprechverbindung zur Iveco-Zentrale aufbauen, wobei sich das Callcenter in der jeweiligen Landessprache meldet. Über das MyDaily Webportal stehen sowohl Einzelfahrzeugbetreibern als auch Flottenmanagern grundlegende Telematik-Funktionen zur Verfügung. Für tiefgehende Telematik-Anwendungen gibt es darüber hinaus eine Partnerschaft mit dem IT-Spezialisten Verizon Connect.