E-Mobilität : Solaris forscht an Second Life für Batterien mit

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Im Rahmen des Projekts „Second Life ESS” soll ein prototypisches System zur Speicherung elektrischer Energie auf Basis von verbrauchten Busbatterien entwickelt werden. Das Ziel des Projektes ist die Zweitnutzung von Lithium-Ionen-Zellen, die sich für den Einsatz in Fahrzeugen nicht mehr eignen. Teil dieses Forschungskonsortiums ist auch der Bushersteller Solaris.

Die Arbeiten an der Entwicklung des prototypischen Systems zur Speicherung elektrischer Energie sollen schon 2022 abgeschlossen werden. Solaris hat sich auf Elektrobusse spezialisiert. Den ersten elektrisch angetriebenen Bus präsentierte Solaris im Jahr 2011. Seitdem verkaufte die Firma über 1000 E-Busse in 18 Länder. Die ersten ausgelieferten Fahrzeuge haben bereits jeweils über eine halbe Million Kilometer zurückgelegt. Dies bedeutet, dass in einigen davon die Batteriepacks ausgetauscht werden müssen.

Alte Akkus als stationäre Speicher

„Im Laufe der Nutzung und mit der Zeit nimmt die Kapazität der Batterien ab. Vereinfacht betrachtet, geht man davon aus, dass eine Batterie im Elektrobus als verschlissen gilt, wenn ihre Kapazität unter 80 Prozent fällt", erklärt Łukasz Chełchowski, Direktor des Entwicklungsbüros von Solaris. Sie eignet sich aber weiterhin hervorragend, um als Energiespeicher in stationären Anwendungen wiederverwendet zu werden. "So entstand auch die Idee des Second-Life-Projekts für gebrauchte Batterien, das wir zusammen mit Tauron und Impact umsetzen möchten“, ergänzt Chełchowski.

Durch ihre Verwendung in Energiespeichersystemen können sie ein zweites Leben bekommen. So verlängert sich der Lebenszyklus von Batterien, die wiederverwendet und nicht verwertet werden. Als zusammengeschlossenes Energiespeichersystem bilden die Batterien einen wichtigen Bestandteil der modernen Energieinfrastruktur, die die Erzeugung von Energie aus konventionellen und erneuerbaren Energiequellen mit ihrer Speicherung und Lieferung an den Endabnehmer verbindet.

Moderne Energiespeichersysteme stabilisieren auch die Netze, mit einem stetig wachsenden Anteil von erneuerbaren Energiequellen. Sie tragen auch zur Qualität der gelieferten Energie bei und unterstützen die Entwicklung von E-Mobilität und Mikronetzen.

Für den Bau des Systems wird Solaris Batterien mit einer Nennkapazität von 160 Kilowattstunden übergeben, die früher im Elektrobus des Betreibers "PKM Jaworzno" eingesetzt waren. PKM Jaworzno ist nach Aussagen des Busherstellers Solaris eines der führenden ÖPNV-Unternehmen auf dem Gebiet der Elektromobilität in Polen. Bereits heute fahren für diesen Betreiber 23 batteriebetriebene Busse. In Kürze sollen weitere emissionsfreie Solaris Urbino electric folgen.