Lieferwagen : Schraubenfeder statt Blattfeder: Der Caddy bekommt eine neue Hinterachse

© VWN

Die neue Hinterachse als längslenkergeführte Starrachse mit Panhardstab stellt beim Caddy eine vollständige Neuentwicklung dar: Die sehr robuste Hinterachse wurde so entworfen und abgestimmt, dass sie bei deutlicher erhöhter Agilität in allen Beladungszuständen und einen bestmöglichen Fahrkomfort bietet. Dazu wurde die bisherige Blattfederung durch eine Schraubenfeder-Konstruktion abgelöst. Dank ihrer Robustheit ermöglicht sie ein breites Einsatzspektrum.

Trotz der Änderungen, soll sich am Stauraum des Caddy nichts ändern: Die längslenkergeführte Starrachse mit Panhardstab benötigt nicht mehr Platz. Die Achse erlaubt die Integration verschiedener Antriebskonzepte – vom konventionellem Front- und Allradantrieb bis hin zu alternativen Antriebssystemen. Ebenfalls sind weiterhin Sonderaufbauten möglich – etwa für Rampen zur Nutzung durch Passagiere, die im Rollstuhl sitzen.

Die kompakte Bauweise mit geringerem Bauraumbedarf bei oberen und unteren Längslenkern, Dämpfern, Achsrohr, besagten Schraubenfedern und dem Panhardstab ermöglichen in Verbindung mit einer erhöhten Spurweite – 1.603 mm bei der Hinterachse etwa beim 17-Zoll-Fahrwerk – eine größere Durchladebreite: So passen Europaletten jetzt quer in den Kofferraum des Caddy Cargo dank 1,23 m Platz zwischen den Radkästen. Dabei kann eine quer zu verladene Palette sogar über nun die deutlich breitere Seitenschiebetür des Maxi (840 mm) ein- oder ausgeladen werden.

An der Vorderachse kommt das bewährte McPherson-Konzept zum Einsatz, welches jedoch an die Bedürfnisse des neuen Caddy angepasst wurde. Die Vorderachse vereint eine modifizierte Kinematik mit einer neuen Lenkungs- und Dämpferabstimmung. Hinzu kommt eine zusätzlich verstärkte Achsausführung für Nutzfahrzeuge. Die neue Lenkung des Caddy sorgt für ein handlicheres Fahrverhalten. Im Vergleich zum Vorgänger weist sie eine deutlich direktere Lenkübersetzung auf. Der Lenkwinkelbedarf beim Rangieren, im Stadtverkehr und auf Landstraßenfahrten sinkt dadurch spürbar. Von Anschlag zu Anschlag (links bis rechts) sind nun nur noch 2,5 statt wie zuvor drei Lenkradumdrehungen nötig. Der Wendekreis selbst beträgt lediglich 11,4 m.

Im Detail haben die Ingenieure von Volkswagen Nutzfahrzeuge Folgendes realisiert: eine höhere Quersteifigkeit bei 30 Prozent geringerer Längssteifigkeit und damit kürzere Ansprechzeiten bei den Lenkbewegungen sowie ein weiches, angenehmes Anfedern. Darüber hinaus wurde die Wanksteifigkeit verbessert. Eine hubabhängige Dämpfung sorgt für eine optimale Aufbaukontrolle bis zur maximalen Hinterachslast.