Dabei legten die zum Volkswagenkonzern gehörenden Mittelschweden nicht nur auf der Straße, sondern auch bei der Produkteinführung ein enormes Tempo vor: Erst im August erfolgte die feierliche Enthüllung der „Next Generation Scania“ in Paris, bereits im September war TRAKTUELL als eines der ersten Medien weltweit bei der Fahrpräsentation am Firmenstammsitz in Södertälje dabei. Gleich nach der Messeprämiere auf der IAA stellten sich die Schweden im großen europäischen Vergleichstest, der European Truck Challenge 2016, den europäischen Konkurrenten im Fernverkehrsmarkt (siehe Seite 15). Wir haben uns die R 500 Sattelzugmaschine außerdem im knallharten TRAKTUELL-Einzeltest auf der österreichischen Autobahn vorgenommen und mit nur 25,54 Litern Durchschnittsverbrauch ein beachtliches Ergebnis eingefahren.
Die Wetterbedingungen am Testtag sind nicht optimal: Zu Beginn des Tests regnet es stark und auch zwischendurch sind wir immer wieder mit Regen und nassen Straßen konfrontiert. Dafür ist es einigermaßen windstill und die Temperaturen liegen über den ganzen Tag relativ konstant bei 3 bis 4° C. Ähnlich verhält es sich mit dem Verkehr: Rund um Graz ist dieser ziemlich dicht, weshalb wir unser Tempo reduzieren müssen. Starke Bremsmanöver sind dabei zwar nicht nötig, aber verkehrsbedingt rollen wir teilweise mit weit unter 70 km/h Geschwindigkeit dahin.
Grundsätzlich fahren wir den R 500 aber wie üblich mit 85 km/h Marschgeschwindigkeit, mit aktivem GPS-Tempomaten im Eco-Mode. Bergab lässt der Schwede sich dadurch auf bis zu 90 km/h beschleunigen, bergauf operiert das System mit 12 % Geschwindigkeitsverlust, um Sprit zu sparen. Und das spürt man auch deutlich, wenn sich der Sattelzug auf dem Anstieg vor der Hügelkuppe auf bis zu 74 km/h, einmal sogar 73 km/h, zurückfallen lässt. Solange einem nicht gerade ein V8 oder ein unbeladenes Fahrzeug im Nacken sitzt, ist das aber kein Problem und tut, was es tun soll: Es senkt den Verbrauch. Darüber hinaus passt sich auch die Schaltstrategie entsprechend dem Gelände an. Mit 48 km/h am Geschwindigkeitsmesspunkt bei der Abfahrt Semmering befindet sich der R 500 in bester Gesellschaft mit anderen Fahrzeugen derselben Leistungsklasse. Ganz offensichtlich erkennt das System auch, dass es danach wieder etwas flacher wird und vermeidet ein weiteres Zurückschalten. So passieren wir die Stelle mit relativ niedriger Drehzahl. Grundsolide dann auch die Leistung über den Wechsel, wo wir an der Abfahrt Schäffern mit 79 km/h im 12. Gang vorbeiziehen.