Konjunkturbericht : Porsche und Scania greifen VW-Konzern unter die Arme

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Die VW-Tochter Scania verdiente im vergangenen Jahr deutlich mehr, das operative Ergebnis stieg um rund ein Viertel auf 1,5 Milliarden Euro an. Scania gehört zur börsennotierten Lkw- und Bustochter Traton, die bereits vor einem schwierigeren neuen Jahr gewarnt hatte. Die Lkw-Märkte erleben derzeit in Europa und Nordamerika - auch ohne die Coronavirus-Pandemie - einen absteigenden Trend.

Der Lastwagenbauer MAN, der ebenfalls zu Traton gehört, erhöhte sein Ergebnis zwar von 332 Millionen Euro im Vorjahr auf 402 Millionen Euro. Allerdings war das Vorjahr durch Kosten für den Umbau in Indien belastet. MAN spricht derzeit mit den Arbeitnehmern über einen "signifikanten" Stellenabbau. Laut unbestätigten Berichten des "Handelsblatts" könnten dem 6.000 Jobs zum Opfer fallen. Die Produktion von klein- bis mittelgroßen Lastwagen im oberösterreichischen Steyr soll aber weiterhin gesichert sein.

Bei der Sparte für kleine VW-Nutzfahrzeuge VWN, die etwa den Caddy herstellt, schlugen Kosten für neue Produkte ins Kontor. Das operative Ergebnis sank von 780 auf 510 Millionen Euro, während der Umsatz von 11,9 auf 11,5 Milliarden Euro zurückging. Die Pkw-Töchter Skoda und Seat konnten sowohl Umsatz als auch Ergebnis teils deutlich steigern.

Der Volkswagen-Konzern kann sich im Tagesgeschäft weiter auf den Gewinnbringer Porsche stützen. Bei der Stuttgarter Sportwagentochter kletterte der Umsatz im Automobilgeschäft ohne Finanzdienstleistungen vergangenes Jahr um 10,1 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro, das operative Ergebnis vor den Kosten für die Dieselaffäre stieg um 2,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.

Allerdings ging bei Porsche damit die hohe Umsatzrendite um 1,2 Prozentpunkte auf 16,2 Prozent zurück. Bei der Ingolstädter Tochter Audi fiel der operative Gewinn von bereinigt 4,7 auf 4,5 Milliarden Euro. Bei Audi läuft derzeit ein Sparprogramm, das bis zu 9.500 wegfallende Stellen in Deutschland vorsieht. Der Umsatz von Audi sank von 59,2 Milliarden Euro auf 55,7 Milliarden Euro, weil einige Vertriebsgesellschaften nun nicht mehr zu Audi gerechnet werden.

(apa/red)