Mobile Lab : Operieren auf vier Rädern

© Arthrex GmbH, Erwin Hilscher Straße 9, 81249 München

Ein umfunktionierter Atego 1224 begeistert das OP-Fachpersonal: Mit innovativen Operationsmaterialen und modernster Bildübertragungstechnik. Seine europaweiten Touren haben das "Mobile Lab" bereits durch große Teile Österreich geführt, wo es vor dem ein oder anderen Unfallkrankenhaus halt gemacht hat. Mit einer Weite von 2,5 Metern und elf Metern Länge ist genügend Platz, um reichlich Material und Operationsbesteck verstauen zu können.

Komplexe Eingriffe üben

Das Lab ist ein mobiler Übungs-OP für Klinikpersonal: Ärzte und Fachpersonal können in dem Operationssaal auf zwei Arbeitsstationen hantieren. Das Mobile Lab eignet sich primär dafür, neueste arthroskopische Techniken an Schulter, Kniescheiben, Ellbogen und Knöchel sowie komplexe Hand- und Fußeingriffe zu üben beziehungsweise die Kenntnisse weiter zu vertiefen. Bedarfsweise stehen den Anwesenden auch Instruktoren zur Seite, die eine Einschulung in Materialkunde geben können.

Die bereitgestellten Materialien werden von den Ärzten als besonders vorteilhaft wahrgenommen: "Spezielle Humanpräparate vermitteln ein Gefühl für echtes Gewebe und lassen die Übungen besonders real erscheinen, was bei herkömmlichen Modellen aus Kunststoff meist nicht der Fall war", erklärt Oberarzt Karl Ahammer vom Klinikum Gmunden.

Die Kosten im Visier

Die Argumente sprechen für sich: Natürlich muss der Lkw betankt und gewartet werden, aber die Ärzte sparen sich mit dieser Methode lange Anreisen und Übernachtungen, um neue Behandlungsmethoden zu testen.

Eine Nische mit Zukunft

Der Anbieter des Mobile Labs, Arthrex, ist ein international tätiger Medizinprodukte-Hersteller mit Firmensitz in Naples, Florida. Die Unternehmensmission bestehe nun darin, "Chirurgen zu helfen, ihre Patienten besser zu behandeln" - und das Mobile Lab ist Teil dieses Ansatzes.

Arthrex ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, das sich auf diesem Gebiet betätigt: In Deutschland ist auch ein mobiler OP-Lkw des ebenfalls aus den USA stammenden Unternehmens Stryker im Einsatz. Dieser 15 Meter lange Lastzug ließe sich auf eine zusätzliche Breite von sieben Metern ausziehen, heißt es in einer Aussendung des Orthopädisch-Unfallchirurgischen Zentrums der Alb-Fils-Kliniken. Allerdings müsse man aufgrund des ausgedehnten europaweiten Tourneeplans langfristig denken. Wochen oder gar Monate kann es dauern, bis das Vehikel endlich vor der eigenen Kliniktüre halt macht.

https://youtu.be/tYgZs1CizOQ