Komponenten : Neue ZF-Produktfamilie widmet sich der Elektrifizierung von Nebenabtrieben

© ZF Friedrichshafen AG

Schwere Sonderfahrzeuge wie Kranwagen, Kipplaster oder Betonmischer benötigen entsprechend ausgelegte Nebenabtriebe, sogenannte Power Take-offs (PTOs), die mit dem Antriebsstrang an Motor beziehungsweise Getriebe gekoppelt werden. Doch weil sich die Architektur bislang üblicher Antriebsstränge grundlegend von elektrischen unterscheidet – und damit bekannte Schnittstellen entfallen – muss auch das Design zukünftiger PTOs neu gedacht werden.

Die ZF-Division Nutzfahrzeugtechnik hat sich diesem Problem angenommen und entwickelt die Produktfamilie "eWorX". Der erste Prototyp daraus befindet sich laut Angaben des Unternehmens bereits in der Probephase. Die neu entwickelte Produktfamilie bietet eine innovative Komplettlösung, um Nebenabtriebe zum Betrieb von Arbeitsausrüstung effizient zu elektrifizieren. Kern des Systems bildet der ZF "eCubE", der die Verbindung zwischen der Fahrzeugbatterie und dem modularen elektrischen Nebenabtrieb "ePTO" herstellt, welcher wiederum das Equipment antreibt.

Im eCubE enthalten sind passende Leistungselektronik, Steuergerät und auf die jeweilige Anwendung zugeschnittene Softwarepakete. Dank nahtloser Anbindung an den CAN-Bus lassen sich eWorX-Lösungen in das Batterie- und Energiemanagement-System des Fahrzeugs integrieren. Auch neue Sicherheits- und Assistenzfunktionen sind möglich – ebenso wie die Option, die Maschinen via Smartphone oder Tablet von außerhalb der Fahrerkabine zu steuern.

ZF hat aktuell einen elektrifizierten, ferngesteuerten Kipp-Auflieger als Versuchsträger aufgebaut. Dieser agiert auch autark vom Zugfahrzeug und befindet sich derzeit in einer intensiven Testphase unter realen Bedingungen am Standort Schweinfurt/DE. Weitere Fahrzeuge mit Lösungen für elektrische Nebenantriebe befinden sich bereits im Aufbau, in Kooperation mit diversen Aufbauherstellern. Auch diese werden im Realeinsatz ausgedehnte Tests absolvieren.