ASFINAG : Modernisiert: Verkehrsmanagement-Zentrale

ASFINAG investiert 6 2 Mio. Euro in eine der modernsten Verkehrsmanagement-Zentralen
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Die ASFINAG investiert 6,2 Mio. Euro in den Ausbau der technischen Anlagen und den notwendigen Umbau der Räumlichkeiten. Größte Herausforderung dabei: die Umsiedlung von Mitarbeitern und Schaltzentralen nach Imst, um den Umbau überhaupt erst zu ermöglichen. Nach einem Jahr Bauzeit, der Rückübersiedlung nach St. Jakob und dem positiven Abschluss sämtlicher Tests ist die neue Zentrale voll einsatzbereit.

14 Operatoren sind am Standort St. Jakob tätig. Zentrale Aufgaben dabei: Verkehrsbeobachtung und Schaltung der Verkehrsbeeinflussungsanlagen in Tirol. „Wir setzen auf High-Tech für die Sicherheit aller Autofahrerinnen und Autofahrer. Die Informationen aus 25 Tunnel und Galerien sowie aus 250 Kilometern Strecke in Tirol laufen hier zusammen, um im Ernstfall die notwendigen ersten Schritte für Hilfe bei Unfällen oder Pannen setzen zu können“, erklärt Stefan Siegele, Geschäftsführer der ASFINAG Alpenstraßen GmbH.

Der Zeitpunkt des Neubaus war eine bewusste Entscheidung. Bis 2019 erhöht die ASFINAG die Sicherheit der Tunnelanlagen in ganz Österreich – das gilt insbesondere für das Tunnelland Tirol. „Wir bauen noch mehr an neuer Technik ein. Das bedeutet eine wesentlich höhere Zahl an Datenpunkten. Es kommen auch neue Anlagen wie etwa der Perjentunnel dazu. Deswegen erhöhen wir die Kapazität für den Datenaustausch, um für zukünftige Aufgaben rechtzeitig gerüstet zu sein“, bestätigt Siegele.

Insgesamt 14 Operatoren beobachten in der Verkehrsmanagement-Zentrale St. Jakob rund um die Uhr den Verkehr in knapp 75.000 Metern in Tunnel und Galerien. Dazu kommen auf den 250 Kilometern an Strecke auch drei Verkehrskontrollplätze (Radfeld, Kund, Brenner) und 22 Rastplätze. Für diese enormen Aufgaben hat die ASFINAG die Kapazität der Technologien in St. Jakob erhöht. Bis zum Endausbau aller Tunnel müssen nämlich Informationen aus 400.000 Datenpunkten – also von Videokameras über Witterungssensoren auf der Autobahn bis hin zu Trübsicht- oder Brandmeldeanlagen in Tunnel – verarbeitet und gesichtet werden. Von September 2015 bis Ende Dezember 2016 stellte die ASFINAG die Rahmenbedingungen am Arlberg dafür her.

[Bild:2] Die wesentlichen Eckpunkte: Der Raum der Zentrale wurde um 90 Grad gedreht, um die bestmöglichen Bedingungen für die Mitarbeiter und die neue Technologie zu schaffen. Herzstück ist eine Videowall mit LCD-Technologie: bestmögliche Bildqualität bei optimalen Kontrastverhältnissen sorgen für einen ständig klaren Blick auf den Verkehr Drei Arbeitsplätze wurden so ausgestattet, dass sowohl Verkehrsbeobachtung als auch die Schaltmöglichkeiten der Verkehrs-Leiteinrichtungen (wie etwa die Verkehrsbeeinflussungsanlagen) von allen Arbeitsplätzen aus möglich sind. Ein zusätzlicher Supervisor-Platz wurde eingebaut, um bei Großereignissen, Unfällen und längeren Verkehrsbehinderungen zusätzliche Möglichkeiten zu schaffen. Erstmaliger Einsatz des gemeinsamen Grafischen User Interface: sämtliche Einrichtungen von Tunnel (Kameras, Sensoren, Verkehrsschaltungen, etc.) erscheinen ab sofort in einer einheitlichen grafischen Darstellung zusammen mit der Verkehrsbeeinflussungsanlage – eine optimierte Arbeitsoberfläche für sämtliche Aufgaben der Operatoren auf einem Blick Weiterhin Rund-um-die-Uhr-Besetzung Die 14 Operatoren arbeiten 24 Stunden an sieben Tagen der Woche im Schichtdienst. Drei arbeiten in der Tagschicht – zwei in der Nachtschicht. Dadurch gewährleistet die ASFINAG, dass das „Hauptquartier“ für das Verkehrsmanagement jederzeit eingreifen kann: bei Unfällen die Rettungskette in Gang setzen und Tunnel sperren oder bei Pannen direkten Kontakt mit den Verkehrsteilnehmern herstellen, um Hilfe zu senden.

Für die zukünftigen Aufgaben ist die neue Warte auf alle Fälle gerüstet. „Bis 2019 investieren wir in ganz Österreich 1,5 Milliarden Euro in die Erhöhung der Tunnelsicherheit. Allein in Tirol werden es knapp 220 Millionen Euro sein. Jeder Tunnel erhält noch mehr Technologie – wie etwa Thermoscanner oder die ‚Ohren für den Tunnel‘ mit AKUT. Das muss bewältigt werden – und zwar in Echtzeit“, erklärt Siegele. Bis 2019 verbessert die ASFINAG unter anderem im Arlbergtunnel, Wiltener Tunnel, Bergiseltunnel, Flirscher und Milser Tunnel die Verkehrssicherheits-Einrichtungen. Dazu kommt noch der Neubau der zweiten Röhre Perjentunnel. Eckdaten Verkehrsmanagementzentrale St. Jakob am Arlberg: Investition gesamt: 6,2 Mio. Euro Tunnel (inkl. Galerien): 25 Stück Tunnelmeter/Galerien: ca. 75.000 Meter Gesamte Strecke Tirol: 250 Kilometer Anzahl Rastplätze Tirol: 22 Datenpunktmenge derzeit: 180.000 Stück