NUTZFAHRZEUGE : MAN geht demnächst in Traton auf

Traton Firmenzentrale
© Traton

Der Traditionskonzern MAN hört als eigenständiges Unternehmen auf zu bestehen und verschwindet damit auch vom Kurszettel der Börse. Der Münchner Lkw- und Bus-Hersteller wird demnächst in der Muttergesellschaft Traton aufgehen, in der der Volkswagen-Konzern sein Nutzfahrzeug-Geschäft mit den Marken MAN, Scania und VW gebündelt hat, wie Traton am Freitag mitteilte.

Traton hält 94,4 Prozent der Anteile. Die restlichen Aktionäre sollen zwangsweise abgefunden werden (engl. "Squeeze-Out"). Mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent hat Traton das Recht dazu. Wie viel die Kleinaktionäre bekommen, richtet sich nach dem Durchschnittskurs der vergangenen Monate an der Börse. Zum Schlusskurs vom Freitag sind ihre Anteile zusammen knapp 300 Millionen Euro wert.

Mit dem Rückzug von MAN von der Börse und dem gleichzeitig beschlossenen Delisting der Oberklasse-Tochter Audi vereinfacht Volkswagen seine Strukturen: Mit VW, Traton und MAN sind bisher Mutter-, Tochter und Enkelgesellschaft an der Börse gelistet.

"Entfällt die MAN SE als Zwischenholding, kann Traton die Gesamtkonzernstruktur effizienter gestalten und Entscheidungen schneller umsetzen", hieß es in der Mitteilung. "Zudem kann der Verwaltungsaufwand verringert werden."

Mit einem schwierigeren Marktumfeld ist in diesem Jahr zu rechnen. Bereits im letzten Geschäftsjahr ging der Auftragseingang in den ersten neun Monaten um sechs Prozent auf knapp 170.000 Lkw und Busse zurück. Vor allem das Geschäft mit schweren Nutzfahrzeugen werde wegen konjunktureller Probleme schwieriger, warnte VW-Finanzchef Frank Witter im vergangenen Jahr.

(apa/red)