Telematik : GPS-Tracking neu gedacht

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Mit der Frage, wie es möglich sei, Lkw-Positionsdaten von kurzfristigen Transportpartnern automatisch in das eigene TMS (Transportmanagementsystem) zu übertragen, ist die baden-württembergische Spedition Schwarz an die Transport-Plattformbetreiber TimoCom herangetreten. Gemeinsam mit dem IT-Spezialisten Arvato Systems entwickelte TimoCom kurzerhand eine Lösung für solche Anwendungsfälle. Das Ergebnis ist eine Schnittstelle, die es ermöglicht, jederzeit GPS-Daten von beauftragten Transportdienstleistern zu erhalten und ohne Umwege verarbeiten zu können.

Automatische Verspätungswarnung

80 Prozent der jährlich 80.000 Transporte sind es, die die Spedition Schwarz mit ihren 250 eigenen Lkw absolviert. Die verbleibenden 20 Prozent der Aufträge werden mit Hilfe von Transportpartnern über die TimoCom-Plattform abgewickelt. „Bei bis zu 350 Touren pro Tag kommen an Spitzentagen bis zu 100 zusätzliche Auftragnehmer kurzfristig über die Plattform hinzu“, erklärt Oliver Ocker, Key Account Manager der Spedition Schwarz.

Das Problem: Im Gegensatz zur eigenen Lkw-Flotte nutzen diese Transportpartner variierende Telematikanbieter, die Daten in unterschiedlichen Formaten übertragen. Eine Integration dieser zahlreichen Schnittstellen sei jedoch extrem teuer und aufwändig.

Doch genau diese Informationen sind für die Spedition Schwarz essentiell, um Transporte präzise überwachen zu können: "Bisher mussten wir bei Transportdienstleistern, die andere Systeme nutzen als wir, telefonisch den Status der Sendung erfragen und alle Infos manuell und zeitintensiv ins TMS eintragen", erklärt Ocker und fährt fort: "Für uns ist es aber extrem wichtig, frühzeitige Abweichungen der voraussichtlichen Ankunftszeiten zu erkennen, da eventuell noch Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Durch die neue GPS-Schnittstelle sehen wir nun automatisch, ob sich ein Transportpartner verspätet und können so direkt unsere Kunden informieren".

Eine Schnittstelle vereint viele

Bereits seit der Einführung einer Tracking-Funktion im Jahr 2013 versteht sich TimoCom als Knotenpunkt zwischen Fahrzeug-Positionsdaten und verschiedenen Telematikplattformen. „Dies wurde unter anderem durch die Anbindung von mehr als 230 Telematikanbietern erreicht“, erklärt Produktmanagerin Luise Dykstra. „Damit die Spedition Schwarz Positionsdaten der Transportpartner weiterverarbeiten kann, haben wir eine Schnittstelle gebaut, über die andere Systeme auf die GPS-Daten zugreifen und diese in einem einheitlichen Format abrufen können“, erklärt sie das Prozedere.

Auf die GPS-Schnittstelle zu TimoCom können übrigens jetzt auch andere interessierte Kunden zugreifen. „Die Schnittstelle funktioniert wie eine Art Universalstecker, an den man sehr schnell und einfach sein eigenes System andockt,“ erklärt Product Managerin Luise Dykstra.

https://youtu.be/FddSqjCfTj8