Fahrzeug : Dieses Allround-Fahrzeug vereint Traktor, Unimog und Lkw
Er kann Schnee fräsen, Schneestangen setzen, Böschungen mähen oder Heuballen transportieren. Obendrein kann er sogar auf Schienen fahren. Die Rede ist vom rollenden Allzweck-Tool "Syn Trac". Erfunden wurde das Nischenfahrzeug vom Oberösterreicher Stefan Putz aus Bad Goisern, zugleich Geschäftsführer der Synex Tech und der Syntrac GmbH.
Er steckte in zehn Jahren Entwicklungsarbeit mit elf weltweiten Patenten bereits mehrere Millionen Euro in seine Idee. Das Projekt, an dem aktuell 20 Beschäftigte arbeiten, sei dank Unterstützung unter anderem der AVV Investment aus Ried sowie der RLB Oberösterreich und der FFG des Bundes ausfinanziert.
Der Clou am Syn Trac ist, dass die unterschiedlichen Aufsätze beziehungsweise Anbaugeräte mittels automatisierter Docking-Technik gewechselt werden können, ohne dass der Fahrer absteigen muss, wie auf der Herstellerwebsite über das Allzweckgerät zu lesen ist. Das soll auch relativ schnell gehen: Hydraulik, Pneumatik, Zapfwelle, Elektrik sowie die Software werden in unter einer Minute angekoppelt, heißt es. Vorne und hinten ist das Fahrzeug zudem spiegelgleich.
Um ein mit Lithium-Ionen-Akku betriebenes Vehikel handelt es sich nicht, die Energie (310 kW/420 PS) liefert ein konventioneller 9,3-Liter-Reihensechszylinder, der vom Caterpillar stammt. Es gibt zwei Geschwindigkeitsvarianten mit 60 oder 80 Stundenkilometern. Das Fahrwerk mit Achsen und Einzelradaufhängung kommt vom tschechischen Hersteller Tatra, der für schwere Maschinen - insbesondere im Militärbereich - bekannt ist. Alle Achsen sind lenkbar, wodurch der Syn Trac sehr wendig wird. Der ausgewiesene Wenderadius des 4,7 Meter langen Fahrzeugs soll bei 4,5 Metern liegen.
Erste Fahrzeuge mit einem Einzelpreis von 330.000 Euro sind bereits verkauft - unter anderem an die Straßenmeisterei Bad Ischl. Langfristig möchte Putz 200 Stück im Jahr produzieren, dazu baut er heuer 2.000 Quadratmeter Produktionsfläche dazu. "Mein Ziel ist es, weitere Fahrzeuge zu entwickeln", ist der gelernte Schlosser ambitioniert. In drei Jahren soll ein Wasserstoffantrieb möglich sein.