Fahrsicherheit : Das Rundum-Trainingspaket für den Anhänger

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Anhänger-Training
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Auf unseren Straßen sind ganz unterschiedliche Gespanne unterwegs. Der Markt bietet eine Vielzahl an Pkw-Anhängern an, die Herr und Frau Österreicher für verschiedene Zwecke im Einsatz haben. Doch egal, ob es sich um einen Bootsanhänger, Pferdeanhänger oder Fahrzeuganhänger handelt, es muss nicht nur das Arbeitsgerät den Sicherheitsanforderungen entsprechen, auch der Fahrzeuglenker sollte über den Anhänger genauestens Bescheid wissen. Die richtigen Kenntnisse erhöhen die Fahrsicherheit für alle Verkehrsteilnehmer signifikant. Ein grundlegendes Problem ist, dass das Thema Anhänger oft nur beiläufig abgehandelt wird und das Wissen darüber, was korrekterweise zu tun ist beziehungsweise was im Sinne der Straßenverkehrsordnung der gesetzlichen Bestimmungen erlaubt oder einzuhalten ist, Mängel aufweist. Das kann sogar bis zur Fahrlässigkeit gehen. Doch es gibt Expertenhilfe auf diesem Gebiet.

Praktischen Übungen wird Vorrang gegeben

Einer von ihnen ist Hermann Wirrer, Chefinstruktor für Nutzfahrzeuge bei der ÖAMTC Fahrtechnik. Wirrer ist nicht nur äußerst sympathisch, er vermittelt sein Wissen rund um den Anhänger mit Begeisterung und Coolness. Eigens abgestimmt auf das Fahren mit Anhänger für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge – egal ob privat oder gewerblich – bietet die ÖAMTC Fahrtechnik an all seinen 8 Fahrtechnikzentren in ganz Österreich eintägige Anhänger-Trainings an. Exklusiv für TRAKTUELL konnten wir uns den Ablauf im Fahrtechnikzentrum Teesdorf ansehen. Der erste Eindruck: Trockene Theorie ist hier fehl am Platz, denn der Trainingstag beinhaltet neben einem beschränkten Theorieteil vor allem viel Praxis. Zu Beginn wird noch ohne Anhänger auf den Pisten des Fahrtechnikzentrums geübt. “Es geht zunächst darum, die richtige Lenk- und Bremstechnik mit dem Solofahrzeug zu üben, bevor der Anhänger dazu kommt”, erklärt Chefinstruktor Wirrer. Geübt wird unter anderem das richtige Ausweichen bei Hindernissen sowie das richtige Verhalten in kritischen Fahrsituationen.

Im zweiten Abschnitt kommt der Anhänger dazu. Gemeinsam mit dem Experten wird dieser korrekt an das Fahrzeug angehängt. „Wir gehen auf jeden Anhänger der Teilnehmer genau ein, da es hier Besonderheiten geben kann. Die Rundgangkontrolle bringt Aufklärung über Anhängertechniken und Alleinstellungsmerkmale“, so Wirrer. Geübt wird auch das richtige Zufahren zum Anhänger - mit und ohne Einweiser. Vor dem Ankoppeln kommt die Stützlastwaage zum Einsatz, mit der die Stützlast/Deichsellast gemessen wird. Im Anschluss werden noch unterschiedliche Fragen beantwortet, die je nach Teilnehmerkreis wichtig sind, von der steht die Be- und Entladung des Anhängers bis zum Einsatz eines digitalen Kontrollgerätes und mehr.

Im dritten Teil geht es dann ums Eingemachte. Jetzt wird das am Vormittag Erlernte im Anhängerbetrieb umgesetzt. Es steht das richtige Lenken, Bremsen und Ausweichen an. Die Fahrbahnbeläge auf den Pisten der Fahrtechnikzentren bieten hierfür ein optimales Übungsterrain, denn sie können zwischen griffig und rutschig variieren. In der Abschlussphase wird das richtige Rangieren geübt. Falls vorhanden wird auf die unterschiedlichen Rangiersysteme der Teilnehmer eingegangen. Unser Fazit: Ein lehrreicher Tag, der in 8 Übungseinheiten kompakt untergebracht wird. Nicht nur Anfänger, sondern auch geübte Vielfahrer können von einem Anhänger-Training profitieren - und letztlich auch andere Verkehrsteilnehmer. Denn wie heißt es so schön im Straßenverkehr: „Safety first“ - und das gilt auch für das Fahren mit Anhänger.