Fernverkehr : Brexit: Lkw-Fahrer zieht es zurück aufs europäische Festland

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Es sind nicht nur die bevorstehenden Änderungen der Zollmodalitäten, die dem Transportwesen zu schaffen machen. Der britische Güterkraftverkehrsverband RHA (Road Haulage Association) sieht sich mit einem Mangel an Lkw-Fahrern konfrontiert, der sich nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union noch einmal deutlich verschärfen wird. Der RHA weist auf diesen Umstand laut eigener Aussage "unaufhörlich" hin. Während das britische Unterhaus einen ungeordneten Brexit gestern erneut abgelehnt hatte, rückt der festgelegte Austrittstermin (der 29. März) in schnellen Schritten näher.

Mittlerweile drängt sogar die EU Großbritannien darauf, den Ausstiegstermin nach hinten zu verlegen. Das Problem sei laut RHA, dass viele Lkw-Fahrer aus Kontinentaleuropa kommen und angesichts des Ausstiegs die britische Insel nun verlassen würden, um die Rückkehr nach Hause anzutreten. Schuld daran, sei die Migrationspolitik der britischen Regierung, die es vorsieht, dass nur mehr qualifizierte Fachkräfte ins Land dürfen beziehungsweise dort leben dürfen. Entscheidend ist auch das Einkommen der jeweiligen Fachkraft. Im Zuge dessen habe sich RHA Hauptgeschäftsführer Richard Burnett bereits mit Ministern über eine Änderung der Regeln für Einwanderer nach dem Brexit unterhalten.

"Wir werden uns weiter über die künftige Migrationspolitik mit der Regierung unterhalten, damit Lkw-Fahrer von der Definition einer Fachkraft ausgenommen werden", so Burnett. Nach dem Ausstieg werden es Einwanderer jedenfalls schwieriger haben, im Vereinigten Königreich Fuß zu fassen. "Die Regierung sollte eine Migrationspolitik führen, die darauf basiert, was das Land benötigt und sie nicht an willkürlichen Einkommenskriterien festmachen. Viele der Jobs für Fachkräfte würden den vorgebrachten Einkommensgrenzwerten der Regierung ohnehin nicht entsprechen, wodurch zahlreiche Stellen unbesetzt blieben und ökonomisches Wachstum gehemmt werde, kritisiert der Verband. Für den "Brexit" sieht der RHA Großbritannien jedenfalls alles andere als bereit.

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